Landeshauptstadt: Ein Kettchen für die Sicherheit?
Sanierter Kinderspielplatz in der Bertha-von-Suttner-Straße eröffnet / Anwohner sehen Sicherheitsrisiko
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Nauener Vorstadt - Auch das Lächeln der kleinen Leonore (8) konnte die Enttäuschung der Anwohner über den sanierten Spielplatz nicht überstrahlen. Lange hatten sie für eine Sanierung des Spielplatzes an der Ecke Bertha-von-Suttner- Straße / Hebbelstraße gekämpft, mit dem Ergebnis sind sie allerdings nur bedingt zufrieden. 42 000 Euro hatte die Erneuerung des damals zum Spielen untauglichen Geländes gekostet, zusätzlich spendeten Anwohner dafür 950 Euro. Eröffnet wurde der Spielplatz gestern von der Baudezernentin Elke von Kuick-Frenz, die ebenfalls in der Nachbarschaft wohnt.
Im Dezember des vergangenen Jahres begann die Firma Grün und Bauen Landschaftsbau GmbH in Ludwigsfelde mit der Sanierung des Eckgrundstückes. In Ortsterminen konnten interessierte Potsdamer, insbesondere Anwohner, sich über die Planung der Stadt, des Grünflächenamtes, der Baufirma und des Architekten informieren und eigene Ideen einbringen. „Wir hatten Ortstermine angesetzt, bei denen interessierte Bürger ihre Vorschläge einbringen konnten,“ erinnerte sich Sylvia Peukert vom Grünflächenamt. So wurde etwa auf Anregung von Anwohnern der zweite Durchgang geschlossen. „Ein Komplettdurchgang sollte verhindert werden, damit keine Hunde aufs Gelände kommen,“ erklärte Peukert. So hat man nun das Spielgelände fast komplett eingezäunt, zwei Sandkästen geschaffen, Sitzgelegenheiten angeboten und einen Rutschturm mit Schaukel hingestellt. Die Planer hatten auf Wunsch der Anwohner sogar einen Hangelbogen aus der DDR-Zeit wieder auf das Gelände gestellt und in grau und rot streichen lassen. Laut Stadtverwaltung wurden die Spendengelder dafür aufgebraucht. Ringsherum ist das Gelände begrünt worden.
Anwohner sehen auf dem Spielplatz dennoch ein massives Sicherheitsrisiko für ihre Kinder. „Jeder Spielplatz den ich kenne hat Schwenktore. So ist doch das Ziel, dass keine Hundebesitzer hierher gelangen können, völlig ad absurdum geführt!“, sagte Beate Kruczek. Die direkte Anwohnerin bemängelte, dass links und rechts zweier Poller der Zugang zum Spielplatz ungehindert möglich sei und somit auch die Kinder auf die Straße gelangen kann. Derzeit sorgt allein eine wirkungslose Absperrkette zwischen den Pollern für einen vermeintlichen Schutz. „Ein Tor hat Landschaftsarchitekt Klaus Thiele mit der Begründung, es sähe nicht schön aus, abgewiesen,“ sagte Kruczek kopfschüttelnd. Der ehemalige Potsdamer Leichtathlet und jetziger Landschaftsarchitekt Klaus Thiele wollte sich gegenüber PNN zu den Vorwürfen einer Fehlplanung nicht äußern. Den Kindern waren die Sorgen ihrer Eltern indessen gestern egal – sie nahmen Rutsche und Schaukel in Beschlag.
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