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INTERVIEW: „Ein Kiezbad im Bornstedter Feld bleibt auf der Tagesordnung“

Herr Böhme, seit fast 20 Jahren streitet Potsdam über ein neues Schwimmbad. Was empfinden Sie jetzt, wo der Bau beginnt?

Stand:

Herr Böhme, seit fast 20 Jahren streitet Potsdam über ein neues Schwimmbad. Was empfinden Sie jetzt, wo der Bau beginnt?

Es freut mich sehr, dass es jetzt wirklich losgeht – nach so vielen Jahren, in denen nichts zustande gekommen ist. Für die Potsdamer ist das ein wichtiges Zeichen, dass jetzt endlich etwas passiert.

Sie sind selbst Potsdamer. Sind Sie persönlich mit dem Standort zufrieden?

Ich persönlich finde, dass der Brauhausberg eine sehr gute Wahl ist. Er liegt mitten im Zentrum, die Verkehrsanbindung ist top und außerdem sind es die Potsdamer gewöhnt, dass es dort ein Bad gibt.

Ursprünglich sollte das Bad 23 Millionen Euro kosten, die Parkplätze nicht eingerechnet. Nun könnte man bei 36 Millionen Euro landen. Warum sind die Kosten derart gestiegen?

Dafür gibt es mehrere Gründe. 23 Millionen Euro hätte ein Bad im Bornstedter Feld gekostet, ebenerdig wohlgemerkt. Hier bauen wir aber in Hanglage, die Parkplätze verschwinden zum Teil unter der Erde. Das alles machte es teurer. Wir planen jetzt mit 31,4 Millionen Euro plus 15 Prozent Puffer als Sicherheit. Auch bei der Sanierung der Friedrich-Ebert- Straße haben wir übrigens einen solchen Puffer einkalkuliert. Das ist sinnvoller, als am Ende zu sagen, dass es doch teurer geworden ist als geplant. Das Ziel ist es natürlich, den Puffer nicht auszuschöpfen.

Das „Minsk“, das eigentlich abgerissen werden sollte, wird nun womöglich doch für 1,5 Millionen Euro verkauft und zur Kita umgebaut. Was sagen Sie zu diesem Plan?

Ich bin der Meinung, dass der Landessportbund ein ernst zu nehmendes Angebot abgegeben hat. Es muss ernsthaft geprüft werden, ob an diesem Standort eine Kita benötigt wird. Wenn diese Prüfung positiv ausfällt, sollte man das „Minsk“ verkaufen – zu diesem Preis.

Das neue Schwimmbad hätte ja eigentlich im Bornstedter Feld gebaut werden sollen. Angesichts der vor allem im Norden rasant wachsenden Stadt: Bauen die Stadtwerke eines Tages vielleicht doch noch ein Kiezbad im Bornstedter Feld?

Ich würde das nicht von der Tagesordnung nehmen. Aber erst mal wollen wir sehen, wie das neue Bad am Brauhausberg angenommen wird. Dann können wir über den nächsten Schritt nachdenken.

Was glauben Sie, wie viele Gäste wird die Blütentherme in Werder das Potsdamer Bad kosten?

Das ist schwer abzuschätzen und hängt auch davon ab, was die Besucher machen wollen. Wer sich sportlich betätigen will, ist bei uns an der richtigen Adresse, aber auch für Familien und Menschen, die sich entspannen wollen, ist unser Angebot interessant. Sicher, eine gewisse Konkurrenz ist nicht von der Hand zu weisen. Aber wir haben nicht vor, die anderen zu übertrumpfen. Wir wollen ein Bad für Potsdam bauen.

Die Fragen stellte Peer Straube.

Wilfried Böhme, 63, arbeitet seit 1997 für die Energie und Wasser Potsdam, deren Geschäftsführer er ist. Seit 2012 ist er auch Chef der Stadtwerke.

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