Landeshauptstadt: Ein Kind als Zeuge

Nun wird wieder ermittelt: Die Staatsanwaltschaft hat ein Verfahren wegen Missbrauchsverdachts gegen einen Hausmeister von Potsdamer Kindertagesstätten erneut aufgenommen. Das bestätigte ein Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft am Freitag auf PNN-Anfrage. Hintergrund sei die Beschwerde von Eltern – und zwar nach PNN-Informationen von einem möglicherweise betroffenen, jetzt vier Jahre alten Kind, für dessen Vernehmung bisher noch kein Einverständnis vorgelegen haben soll. Dieses Detail konnte der Sprecher nicht bestätigen. Er sagte allerdings, mit der Beschwerde hätten sich neue Anhaltspunkte ergeben, denen die Staatsanwaltschaft nun nachgehen werde – also der neue, noch minderjährige Zeuge. Die Vernehmung sei allerdings noch nicht erfolgt.

Vor rund einem Monat noch hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen den beim Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) angestellten Hausmeister eingestellt, weil kein Tatnachweis gelang. Den Mann, der speziell in den beiden Innenstadt-Kitas „Am Kanal“ und „Clara Zetkin“ eingesetzt war, hatten Eltern im Herbst 2014 angezeigt, also vor mehr als eineinhalb Jahren. Vom EJF war er bis zur Klärung der Vorwürfe vom Dienst suspendiert worden. Der Sozialträger hatte auch erklärt, der Mann sei durch die gegen ihn erhobenen Vorwürfe persönlich sehr belastet.

Unabhängig von diesem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft zudem wegen des Verdachts auf Missbrauch gegen unbekannt – womöglich seien in der Kita in der Seestraße im vergangenen Sommer an zwei Jungen sexuelle Handlungen vorgenommen worden, heißt es. Auch hier gestalteten sich die Ermittlungen schwierig, machte der Sprecher der Staatsanwaltschaft deutlich. Es sei unklar, ob und was in der Kita genau vorgefallen sei. Die Ermittlungen in solchen Fällen gelten auch deswegen als kompliziert, weil es sich bei den möglicherweise Betroffenen um kleine Kinder handelt. HK