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Glaubt fest an den Sieg. U 17-Nationalspieler Ferdinand Korbel kämpft am Sonntag mit dem OSC Potsdam um den Meistertitel. In der nächsten Saison steigt er dann ins Bundesligateam des OSC auf.

© Stefan Seifert

Sport: Ein kleiner Funke Hoffnung

Mit einem deutlichen Sieg über Krefeld können Potsdams U 17-Wasserballer noch den Meistertitel holen

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Wenn von diesem einen Spiel die Rede ist, wirkt André Laube noch immer zerknirscht. Und ratlos obendrein. Und das ist selten für den Trainer der U 17-Wasserballer des OSC Potsdam. Da hatte sich seine Mannschaft in der ersten Saison der neu gegründeten U 17-Bundesliga bislang so toll behauptet, von 14 Partien lediglich eine verloren und sich somit zu Recht in die Finalrunde gekämpft. Und dann so etwas. Im Freibad des SV Krefeld enttäuschten die Potsdamer am vergangenen Samstag und mussten mit einer 5:12-Klatsche die Heimreise antreten. „Irgendwie hat die Spannung gefehlt“, sagt der Trainer. „Kein Mannschaftsteil hat Normalform erreicht.“ Und das, obwohl der OSC Potsdam vier U 17-Nationalspieler in seinen Reihen hatte – Krefeld nur zwei.

So ganz ist die Schmach also noch immer nicht aus den Köpfen gestrichen, doch ein kleiner Funke Hoffnung bleibt den Potsdamern ja noch. Am Sonntag empfangen sie den SV Krefeld zum Rückspiel und dem gleichzeitig letzten Match der Saison. Würden die Gastgeber den Spieß umdrehen und mit acht Toren Unterschied gewinnen, wären sie Deutscher Meister. Bei sieben Treffern Vorsprung gäbe es zumindest Verlängerung.

„Eigentlich ist ja der Vizemeistertitel auch schon ein Sieg“, sagt Ferdinand Korbel. „Aber in den Geschichtsbüchern steht nur der Sieger.“ Und so hat der U 17-Nationalspieler der Niederlage dann auch nicht lange hinterhergetrauert, sondern im Training rangeklotzt. „Wir haben eine souveräne Saison geboten und ich glaube fest daran, das wir den Titel noch holen können.“

Der Kleinmachnower lernt seit dem vergangenen Jahr an der Potsdamer Sportschule und hat seitdem einen großen Schritt nach vorn gemacht. „Meine Kondition und meine Kraft haben sich deutlich verbessert. Und vor allem bin ich auch gewachsen“, erzählt der einst schmächtige Wasserballer, der inzwischen 1,90 misst. „Auf der Centerposition ist die Größe von Vorteil.“

Nach dem Saisonabschluss in der Bundesliga am Sonntag kann sich der Schüler der elften Klasse, der kürzlich auch am EM-Quali-Turnier im georgischen Tiflis teilnahm, dennoch keine Pause gönnen. Zusammen mit seinen Mannschaftskollegen Philipp Boreck, der Mannschaftskapitän des OSC ist, mit Lukas Küppers und Jan Zoske bereitet er sich mit dem Nationalteam intensiv auf die U 17-Europameisterschaften vor, die im September auf Malta ausgetragen werden. „Von Sommerferien kann ich in diesem Jahr nur träumen“, sagt er und klagt dabei aber nicht. „Ein paar freie Tage werde ich mir auf jeden Fall gönnen. Aber der Sport geht erst einmal vor.“

Ob die erste Bundesligasaison nun mit dem Titel gekrönt wird oder nicht, sieht Trainer Laube eher als zweitrangig an. Wichtiger ist für ihn, dass sich durch die Zusammenarbeit mit der Sportschule eine deutliche Leistungssteigerung beim Nachwuchs abzeichnet. Eine ganze Klasse für Wasserballer wird dort demnächst noch nicht eingerichtet. Aber ab dem kommenden Schuljahr werden zumindest vermehrt Kinder eingeschult, die als große Wasserballtalente gelten.

Das Spiel gegen Krefeld ist indes die vorletzte Gelegenheit, vor der Sommerpause noch einmal Wasserball am Brauhausberg zu sehen. Am 1. Juni wird das letzte DWL-Spiel ausgetragen. Dann trifft der OSC um 18 Uhr auf den SC Neustadt.

Henner Mallwitz

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