Landeshauptstadt: Ein kleiner König

Das Kind ist etwa 30 Zentimeter groß, sein Körper in hellbraunen Erdfarben gehalten, nur auf seinem Kopf prangt eine einfache blaue Krone: Die Skulpur „Kleiner König Zukunft“ symbolisiert eine etwas andere Trophäe – die Gewinner des Potsdamer Klimapreises werden sie künftig jedes Jahr erhalten. Am Mittwoch stellte die Stadtverwaltung die Terrakotta-Figur erstmals Journalisten vor.

Gestaltet hat die Skulptur die Künstlerin Solveig Karen Bolduan aus Klein Loitz im Landkreis Spree-Neiße. „Ein Kind ist für mich das Symbol für die Zukunft, um deren Rettung es beim Klimaschutz schließlich geht“, sagte die Keramikerin. Mit ihrem Kunstobjekt hatte sie sich gegen 34 andere Mitbewerber durchgesetzt, eine Jury bewertete die einzelnen Wettbewerbsbeiträge. Ein Kriterium dabei: Der Klimapreis sollte aus ökologischen, möglichst nachwachsenden Stoffen gestaltet sein. „Ich habe mich für die uralte Technik des Tonbrennens entschieden“, sagte Solveig Bolduan. Dabei werde die Figur nur einmal gebrannt, auf eine zusätzliche Veredelung bei 1200 Grad werde verzichtet: „Das spart Energie.“ Zudem könne die Figur einfach reproduziert werden – auch ein Kriterium für die Jury.

Als Präsident der Klimapreis-Jury hatte die Stadt Herbert Schirmer gewinnen können, Journalist und zugleich der letzte Minister für Kultur in der DDR im Kabinett von Lothar de Maizière. Die Figur habe „Witz“, sagte Schirmer. Die Künstlerin nutzt das Bild des Königs als anzubetendes Kultbild und unterzieht es einem Symbolwandel – entstanden sei eine „Preisfigur als archaisches Bild, in dem stille Würde, Humor und Menschlichkeit zu gleichen Teilen eingefangen sind“.

Am 7. Juni wird der Potsdamer Klimapreis erstmals vergeben – an drei Schulen sowie drei Privatpersonen. Neben der Figur gibt es für die Gewinner jeweils 1000 Euro. Die Auslobung des Klimaschutz-Preises ist eine Anregung aus dem Klimaschutzkonzept der Stadt. HK