Landeshauptstadt: Ein „Knochen“ für 200 Studenten
Wanka übergab Zuwendungsbescheid für neues Wohnheim in Golm / Breite Straße 18 im September fertig
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Innenstadt/Golm - Noch sind es nur Legosteine. Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) hatte gestern ein putziges Modell des geplanten Studentenwohnheims in Golm mitgebracht – zusammengesetzt aus den bunten Steinen des dänischen Spielzeugriesen. In knapp zwei Jahren soll das Gebäude, gleich südlich des Fraunhofer-Instituts, im Originalmaßstab stehen und 200 Studenten neuen Wohnraum bieten.
Das Geld dafür – 10,5 Millionen Euro – hatte die Ministerin in Form eines Zuwendungsbescheids aus dem Konjunkturpaket II gleich mit im Gepäck, sehr zur Freude von Studentenwerks-Chefin Karin Bänsch. Insgesamt darf das Studentenwerk sogar 16,7 Millionen Euro verbauen – für den Rest wird in Brandenburg/Havel ein weiteres Wohnheim mit 100 Plätzen errichtet. Das Studentenwerk selbst muss nichts dazuschießen, die Projekte sind mit dem Fördergeld voll ausfinanziert. An beiden Standorten gebe es „dringenden Bedarf“, sagte Wanka. Die Bauten sollen klimatechnisch auf dem neuesten Stand sein, als positiven Nebeneffekt gebe es Aufträge für die regionale Wirtschaft, freute sich die Ministerin. 160 der Golmer Appartements sollen Einzimmer-Wohnungen werden – danach gebe es eine „Riesennachfrage“, sagte Bänsch. Die restlichen Wohnungen können doppelt belegt werden – gedacht sind sie für Gastwissenschaftler, Mütter mit Kindern oder Ehepaare. Man wolle noch familienfreundlicher werden, betonte Bänsch. Und internationaler. Über ein Viertel der Studierenden in Golm kommt aus dem Ausland – das Studentenwerk möchte zur Integration beitragen.
Im Oktober, sagte Bänsch, werde man den Grundstein für das neue Wohnheim in Golm legen. Einen Namen für das in der Draufsicht markante Gebäude haben die Studenten bereits gefunden: „Knochen“ nennen sie es. Das Grundstück hat das Land zur Verfügung gestellt, obwohl sich viele Investoren dafür interessiert hätten, sagte Bänsch.
Auch in der Innenstadt ist das Studentenwerk fleißig am Sanieren. Das Wohnheim in der Breiten Straße 18 soll im September übergeben werden – die 1,4 Millionen Euro hat das Studentenwerk größtenteils über einen günstigen Kredit, aus eigener Tasche bezahlt. In die 44 Einzelappartements sollen bereits im Oktober die Studenten einziehen. Für das Nachbargebäude mit 48 Appartements, die Nummer 20, wird laut Bänsch noch einmal die gleiche Summe nötig sein. Hierfür hofft man auf eine Landesförderung.
Noch offen ist der Sanierungsbeginn für die gegenüberliegenden Häuser Breite Straße 15,19 und 21, die 122 Studentenwohnungen beherbergen. Auf rund drei Millionen Euro wird dort der Sanierungsbedarf geschätzt.
Peer Straube
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