
© Gerhard Pohl
Sport: Ein Kopfspiel
Der SC Potsdam empfängt am Samstag in der MBS-Arena in Alemannia Aachen einen bekannten Gegner
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In der Ersten Volleyball-Bundesliga kommt es am Samstag um 18.30 Uhr in der MBS-Arena zu einem erneuten Aufeinandertreffen zwischen dem SC Potsdam und Alemannia Aachen. Diese Vergleiche zwischen beiden Mannschaften entwickeln sich zu Klassikern, denn die Potsdamerinnen standen seit ihrer Erstligazugehörigkeit keinem anderen Team in Meisterschafts- und Pokalspielen so oft wie den „Ladies in Black“ gegenüber. Immer ging es dabei mit wechselseitigen Erfolgen bei äußerst knappen Spielausgängen zu. Zuletzt gab es am 7. November ein spektakuläres 2:3. Da ging es nicht um Punkte, sondern um den Einzug ins Viertelfinale des DVV-Pokals. Der Stachel, den sich die SCP-Damen dabei eingefangen haben, sitzt noch immer tief, zumal man mit berechtigten Hoffnungen in die nordrhein-westfälische Kurstadt gereist war, diese Runde zu überstehen.
Abhaken und vergessen? Ganz so einfach wird das nicht sein. Beide Mannschaften befinden sich in einer großen Erwartungshaltung, was die weiteren Platzierungen betrifft. Zurzeit belegt Potsdam mit 6:10 Punkten den 9. Platz in der Tabelle und Aachen (4:10 Pkt.) liegt unmittelbar dahinter. Die Gäste machten zum Saisonbeginn mit einem überraschenden 3:2 über den VT Aurubis Hamburg auf sich aufmerksam, ließen diesem Erfolg aber nur noch ein 3:0 gegen den VCO Berlin, der Ausbildungsmannschaft des Verbandes, folgen. Diesen Siegen stehen fünf Niederlagen gegenüber. Am vergangenen Wochenende gab es ein ernüchterndes 0:3 in Suhl, allerdings fehlten da einige wichtige Stammspielerinnen dem Team von Stefan Falter, welche ihm nun wieder zur Verfügung stehen werden.
„Unser Blick geht immer noch nach oben in Richtung Play-offs“, bekräftigt SC-Cheftrainer Alberto Salomoni. „Denn Alemannia und eine Woche später der Köpenicker SC Berlin sind Gegner, mit denen wir auf Augenhöhe agieren – eine Konstellation, die für uns nicht neu ist. Da können und müssen wir nur auf Erfolg spielen“, ergänzt er.
Die Brisanz dieser beiden Spiele ist sehr bedeutungsvoll für den weiteren Meisterschaftsverlauf, denn der Ausgang zeigt die Richtung an, wo sich der SC Potsdam, aber auch die Gäste in der Tabelle einordnen werden. „Es ist für uns ein Kopfspiel, was unbedingt gewonnen werden muss“, lautet die klare Intension Salomonis. „Wir müssen uns dabei nicht nur am Gegner fixieren, sondern uns auf die eigenen Stärken besinnen und diese wirkungsvoll aufs Feld bringen. Dennoch müssen wir höllisch aufpassen. Der Gegner, wenn er einen Lauf hat, ist eine Mannschaft, die es allen in der Liga schwer machen kann.“ Die beiden 2:3 gegen den Tabellenspitzenreiter Wiesbaden würden dies nachhaltig belegen. „Wir sind als Gastgeber in einer ganz leichten Favoritenstellung, da kommen wir nicht herum“, schätzt der SC-Coach vorsichtig ein.
Am Samstag hat das Team um Kapitänin Kathy Radzuweit die große Chance, sich des tiefsitzenden „Stachels“ vom Aus im Pokalfight zu entledigen. Das setzt allerdings voraus, dass die Potsdamerinnen ihr zweifelsfrei vorhandenes Leistungsvermögen durchgängig in allen Sätzen abrufen, was ihnen unter anderem bei den Erfolgen in Suhl sowie gegen Münster bereits gelang. „Das war bisher in den entscheidenden Phasen der verlorengegangenen Begegnungen unser Problem und Manko gewesen und hat uns leider so manche erhoffte wichtige Punkte schon gekostet“, so der kritische Salomoni.
Wenn am Samstag die Alemannia aufläuft, wird in ihren Reihen mit Außenangreiferin Laura Weihenmaier eine Leistungsträgerin stehen, die im Sommer von Potsdam nach Aachen wechselte. Den umgekehrten Weg ging Josephine Dörfler – sie spielt jetzt im SCP-Trikot.
Gerhard Pohl
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