Landeshauptstadt: Ein Kreuz ohne Namen
Getötetes Baby soll am Donnerstag beigesetzt werden
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Das einen Tag vor Heiligabend tot in Potsdam-West gefundene Baby soll am Donnerstag, dem 16. Februar, beigesetzt werden. Die Staatsanwaltschaft habe die Leiche des Mädchens freigegeben, teilte die Stadt Potsdam mit. Die Evangelische Kirchengemeinde hat Spenden gesammelt, um die Bestattungskosten zu übernehmen. Zu dem Gottesdienst um 12.30 Uhr in der Dorfkirche Bornstedt seien alle Potsdamer eingeladen, sagte Pfarrer Friedhelm Wizisla. Anschließend werde das Neugeborene in einer Kindergrabstätte nahe des Friedhofeingangs an der Eichenallee beigesetzt.
„Wir planen eine christliche Bestattungsfeier“, sagte Friedhofsverwalterin Jutta Erb-Rogg. Die Grabstätte des Kindes soll zunächst ein einfaches Holzkreuz schmücken. Darauf sollen lediglich das Geburts- und Todesdatum stehen. Bis zum Frühjahr soll das Kreuz durch ein vom Künstler Michael Spengler gestaltetes Grabmal ersetzt werden. „Wir bitten alle Potsdamer, für den neuen Grabstein zu spenden“, so Erb-Rogg. Unter anderem werde nach der Beisetzung eine Kollekte gesammelt. Jeder, den das Schicksal des Mädchens berührt habe, sei am Donnerstag eingeladen. Unter anderem sollen auch die Feuerwehrmänner, die das tote Baby vor sieben Wochen geborgen hatten, die Beisetzung begleiten.
Ein Spaziergänger hatte das Neugeborene am Morgen des 23. Dezember am Garagenkomplex an der Kantstraße entdeckt. Den Ermittlungen zufolge war es in der Nacht lebend geboren und dann getötet worden. Seitdem sucht die Polizei nach der Mutter. Eine heiße Spur gibt es nicht. Der Mordkommission liegen 19 Hinweise vor, vier seien in den vergangenen drei Wochen eingegangen, so Polizeisprecher Heiko Schmidt. Die Beamten hätten auch Hebammen und Frauenärzte in die Ermittlungen einbezogen. tor/dapd
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