
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Ein neuer Steg für die Engel in Rot
Seit 130 Jahren gibt es die Wasserwacht. Im Jahr 2012 war sie über 10 000 Stunden im Einsatz
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Sie sind die „Engel in Rot“. Die Farbe der Uniformen hat den Mitgliedern der Wasserwacht diesen Namen eingebracht. Seit 130 Jahren gibt es die Wasserretter innerhalb des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und ihr Einsatz ist auch auf den Potsdamer Gewässern immer wieder vonnöten. 32-mal mussten im vergangenen Jahr im Wasserwachtkreis Potsdam/Zauch-Belzig Boote abgeschleppt und in neun Fällen geborgen werden, es gab 46 Taucheinsätze und 70-mal wurde Erste Hilfe geleistet. Insgesamt waren es über 10 000 Einsatz-Stunden. Es gibt Schwimmunterricht durch Wasserwachtmitglieder und in beiden Potsdamer Freibädern wird der Badespaß überwacht. Voraussichtlich wachsen die Aufgaben in den nächsten Jahren sogar noch. „Wir sind auf die freiwilligen Helfer angewiesen“, sagte zur Saisoneröffnung am Samstag Joachim Pötschke, Leiter der Wasserschutzpolizei Direktion West. Er spielte auf die Sparvorgaben durch das Land an. Mit dem verringerten Personal werde es immer schwieriger, die Einhaltung der Gesetze auf dem Wasser zu überwachen, sagte er. Im vergangenen Jahr habe es zum Glück keine schweren Unfälle gegeben. Alkohol sei weniger getrunken worden. Doch Leichtsinn und ungenügende Einweisung von Freizeitkapitänen auf Charterschiffen seien noch immer die größten Unfallursachen. Die Ferienkapitäne hätten 64 Prozent aller Bootsunfälle verursacht, so Pötschke. Einen schweren Unfall habe es beim Ausfahren eines Fahrgastschiffes an der Langen Brücke gegeben. Es überrollte ein Sportboot. Die Insassen retteten sich zum Glück durch einen Sprung ins Wasser. Die Berufsschifffahrt hat grundsätzlich Vorfahrt. Bei diesem Unfall habe die Wasserwacht, die zufällig vor Ort war, schnell eingreifen können, so Pötschke.
Da die Potsdamer Wasserwacht im Vorjahr beim Festakt „100 Jahre Potsdamer Feuerwehr“ eine große Show gezeigt hatte, wurden diesmal zur Saisoneröffnung nur sieben Booten startklar gemacht und auf die Strecke geschickt. Um die Aufgaben aber auch 2013 gut erfüllen zu können, werden dringend junge Leute ab 15 Jahre gesucht, die sich zu Rettungsschwimmern ausbilden lassen. Annika Hänsch (15) ist da Vorbild. Sie hat bereits das Abzeichen in Silber erworben und gibt ihre Erfahrungen nun an den Nachwuchs weiter.
Zur Saisoneröffnung konnte ein neuer Bootssteg auf dem Feuerwehrgelände eingeweiht werden. 40 000 Euro hat die Stadt dafür bereitgestellt und sie sponserte zwei neue Bootsmotoren. dif
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