Landeshauptstadt: Ein „nordischer Garten“ vorm sanierten Haus
In der Brandenburger Vorstadt bleiben immer wieder Passanten am nördlichen Ende der Nansenstraße vor dem Haus Nummer 9 stehen. Das Gebäude wurde vorbildlich saniert und restauriert, dabei ist auch der baukünstlerische Schmuck der Fassade wiederhergestellt worden.
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In der Brandenburger Vorstadt bleiben immer wieder Passanten am nördlichen Ende der Nansenstraße vor dem Haus Nummer 9 stehen. Das Gebäude wurde vorbildlich saniert und restauriert, dabei ist auch der baukünstlerische Schmuck der Fassade wiederhergestellt worden. Es entstand 1895, als die Bebauung der Vorstadt das Areal zwischen Lenné- und Zeppelinstraße erreichte. In der damaligen Auguste-Viktoria-Straße, benannt nach der Kaiserin, wohnten finanziell gut gestellte Bürger; ein Adressbuch aus den 30er Jahren nennt unter anderem einen Architekten, einen Geophysiker, einen Anwalt, einen Regierungsoberinspektor und einen Goldschmied. Auch heute ist das sanierte Haus wieder voll vermietet. Eine besondere Zierde stellt der lang gestreckte Vorgarten dar, der im Stile eines „nordischen Gartens“ mit Nadelgehölzen und Bodendeckern bepflanzt ist. Für ständige Pflege sorgt im Auftrag des Eigentümers ein Hausbewohner. Wer den Garten gestaltet hat, war vom Eigentümer nicht zu erfahren. Der Hamburger hat sich wohl während des Baus über die Stadtverwaltung ärgern müssen und war sehr kurz angebunden. Auch für die beiden Vorgartenwettbewerbe, die im „Gartenjahr“ in der Brandenburger Vorstadt liefen, hat er den Garten nicht angemeldet. Das ist ein bisschen schade, denn dem Aufruf sind trotz nicht zu verachtender Preisgelder nur wenige Hausbesitzer gefolgt. Der Stadtdenkmalpflege ging es um Wiederherstellung des historischen Bildes der Anlagen vor den Häusern. Damals verkrochen sich die Bewohner nicht im Hof, sondern setzten sich in die Vorgärten, die deshalb auch mit einer Bank oder Tisch und Stühlen ausgestattet waren. Der Stadtteilverein Brandenburger Vorstadt wollte mit seinem Wettbewerb dazu beitragen, dass die größtenteils verwilderten und ungepflegten Vorgärten überhaupt wieder ein gepflegtes Gesicht bekommen. In beiden Fällen blieb der Erfolg äußerst bescheiden. Die Mehrzahl der Gärten in der für ihre Jugendstilbauten bekannten Vorstadt schreit nach wie vor nach Pflege und einer attraktiven Bepflanzung. E.Hoh
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