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Homepage: Ein Ort für Familien

Für die Fachhochschule Potsdam ist das Thema Familienfreundlichkeit eine Selbstverständlichkeit

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Das Thema Familienfreundlichkeit begleitet die Fachhochschule Potsdam seit ihrer Gründung im Jahr 1991. Viele der ersten 144 Studierenden der Sozialen Arbeit waren Eltern und nutzten die Nachwendezeit, um ein Hochschulstudium abzuschließen. Angesichts des Spagats zwischen den Studienanforderungen und den familiären Verpflichtungen benötigen Studierende mit Kindern Unterstützung im Hinblick auf die Verbesserung ihrer finanziellen und Wohnsituation, eine gute und flexible Kinderbetreuung, zentrale Informationsstellen sowie verbindliche Regelungen für ein Teilzeitstudium und Verbesserungen in der Studienorganisation.

Es liegt nicht in der Hand der Hochschule, für alle Probleme im Zusammenhang von Studieren mit Kindern Abhilfe zu schaffen, dennoch hat die FHP ihre familienfreundlichen Servicestrukturen stetig ausgebaut. Neben der grundsätzlichen Bereitschaft, Studierende mit Kindern individuell zu unterstützen, setzt die FHP jetzt, da sie selbst den Kinderschuhen entwachsen ist und mit 3000 Hochschulangehörigen nicht mehr jeder jeden kennt, verstärkt auf strukturelle Veränderungen: auf den Ausbau orts- und zeitunabhängiger Lehr- und Lernformen, die Schaffung von Teilzeitstudienmöglichkeiten, die Einhaltung von Kernzeiten für das Angebot von Pflichtfächern sowie die Anrechnungsmöglichkeiten für außerhalb der Hochschule erworbener Kompetenzen.

Zum anderen geht es um Beratung. Familienbeauftragte sind Ansprechpartner in den Fachbereichen und unterstützen Eltern beim Wiedereinstieg und bei der Gestaltung des Studiums. Ein Familienteam, bestehend aus einer Psychologin und zwei Pädagoginnen, organisiert Elternsprechstunden, betreibt ein Elterncafé und sorgt für den Austausch zwischen den Eltern. Die Beratungsstelle „Vom Säugling zum Kleinkind“ sowie die Schuldnerberatung im Familienzentrum helfen in kritischen Lebenslagen. Seit dem Sommer 2005 gibt es auf dem Campus Pappelallee eine Kindertagespflegestelle für bis zu zehn Kinder im Alter von 0-3 Jahren und seit dem Sommersemester 2009 bietet das Familienteam eine stundenweise Kinderbetreuung in den Familienzimmern der Hochschule nach dem Blockmodell an.

Die Fachleute aus dem Fachbereich Sozialwesen beteiligen sich aktiv an der aktuellen Debatte über die Qualität der Kinderbetreuung und tragen mit dem Bachelorstudiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit“ zur Qualifizierung der künftigen Erzieherinnen und Erzieher bei.

Mit ihrem jüngsten Projekt „FHP - Ein Ort für Familien“ beteiligt sich die FHP am Programm „Familie in der Hochschule“ von Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Centrum für Hochschulentwicklung und Robert Bosch Stiftung. Modellhaft werden spezielle „Oret für Familie“ – im Hörsaal, in der Bibliothek, in der Mensa etc. – als Angebote für Eltern und Kinder geschaffen, um Familie sichtbar zu machen. Es soll erprobt werden, ob die Präsenz von Familien die Hochschulkultur verändert und die Hochschule von Eltern wie Kinder gleichermaßen als Bildungsort angenommen werden kann.

Wie alle Veränderungsprozesse ist auch dieser nicht geradlinig, und ob das Angebot angenommen wird, bleibt abzuwarten. Studierende mit Kindern sind keine homogene Gruppe, sondern haben höchst unterschiedliche und vor allem wechselnde Bedürfnisse, die die Hochschule weder individuell erfassen noch befriedigen kann. Das Bekenntnis zur Familienfreundlichkeit ist das eine, die konkrete Ausgestaltung der familienfreundlichen Hochschule bleibt ein Aushandlungsprozess unter Berücksichtung individueller Wünsche auf der einen und institutioneller Interessen und Möglichkeiten auf der anderen Seite. Birgit Lißke

Birgit Lißke

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