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Landeshauptstadt: Ein Pate für das Internet Sozial-Akademie hilft pflegenden Angehörigen

Ein Klick im Internet und schon lässt sich lesen, welche Apotheke an den Feiertagen Notdienst hat. Eine Klick bei Google und schon tauchen umfassende Informationen zu Pflegebedürftigkeit oder Pflegestufen auf.

Von Eva Schmid

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Ein Klick im Internet und schon lässt sich lesen, welche Apotheke an den Feiertagen Notdienst hat. Eine Klick bei Google und schon tauchen umfassende Informationen zu Pflegebedürftigkeit oder Pflegestufen auf. Suchen und Finden im Internet – eigentlich alltägliche Vorgänge, doch nicht jeder besitzt diese Medienkompetenz. „Ich brauche Informationen. Diesen Satz haben unsere ehrenamtlichen Pflegebegleiter immer wieder gehört“, berichtet der Leiter der Sozial-Akademie Potsdam, Horst Weipert. „Und damit haben wir den ,Türöffner’ erfunden, denn wenn pflegende Angehörige dringend Informationen brauchen, bietet sich das Internet zwingend an.“

Über den „Türöffner“ der Pflegebegleiter, die sich ehrenamtlich in der Region engagieren, soll vor allem der Alltag „älterer, benachteiligter Frauen“ durch digitale Angebote erleichtert werden. „Mit Benachteiligung meinen wir vor allem Frauen, die aufgrund der Pflege der Angehörigen wenig Zeit haben, um einen Senioren-Computerkurs zu besuchen“, erklärt Projektleiter Robert Merker.

Die Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) überreichte gestern in der Potsdamer Sozial-Akademie fünfzehn Online-Paten aus Potsdam, Guben und Neuruppin ihr Arbeitswerkzeug: Fünfzehn Laptops stellte das Bundeswirtschaftsministerium den Paten zur Verfügung. Auch das Bundesfamilienministerium unterstützt das Patenprojekt. Elona Müller lobte vor allem die Projektausrichtung: „Ich glaube, man kann die hochbetagten Generationen durchaus vom Internet begeistern, aber das geht nur über persönliche Hilfe.“ Dabei seien die Pflegebegleiter sehr hilfreich, denn ihnen würde von Seiten der pflegenden Angehörigen bereits Vertrauen entgegengebracht und „sie sind keine Oberlehrer“.

Andreas Blachmann, einer der Online-Paten, weiß schon genau, wie er seinen derzeit neun „Kunden“, wie er sie nennt, helfen wird: „Ich bringe den Laptop mit und dann entwerfen wir zusammen einen Briefkopf, eröffnen einen E-Mail-Account und klären, bei welchen Behörden man welche Anträge digital einreichen kann.“ Blachmann, ausgebildeter Altenpfleger und mittlerweile im Ruhestand, weiß wie wichtig er als „Türöffner“ für die pflegenden Angehörigen ist: „Sie kennen mich und wissen, dass ich mit ihren privaten Daten vertraulich umgehe.“ Die Möglichkeiten des Internets entdeckte er übrigens selbst erst, als er in seiner eigenen Familie einen Angehörigen pflegte.Eva Schmid

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