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Sport: Ein Pflichtsieg mit Lücken

Turbine Potsdam verteidigt mit einem 3:0 gegen Hoffenheim die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga

Stand:

Zwar ist die Bundesligasaison noch jung, doch dass sie bislang an der Spitze der Torschützenliste steht, hat Asano Nagasato durchaus im Hinterkopf, wenn sie auf den Platz geht. Mit ihrem fünften Treffer in der laufenden Saison konnte die Fußballerin des 1. FFC Turbine Potsdam auch am gestrigen Mittwochnachmittag beim 3:0 (2:0)-Heimerfolg gegen die TSG 1899 Hoffenheim ihre Qualitäten unter Beweis stellen.

„Ich nehme mir immer vor, mindestens ein Tor zu schießen“, sagte Nagasato nach der Partie gegen das Team aus Baden-Württemberg. Dies gelang der 25-Jährigen gestern bereits in der zweiten Spielminute. Die Hoffenheimer Hintermannschaft konnte den Ball nicht weit genug aus der Gefahrenzone befördern, Nagasato schaltete schnell und kam von der Strafraumkante frei zum Abschluss. Angesiedelt irgendwo zwischen Heber und Torschuss, hielt Torhüterin Martina Tufekovic den Ball nicht fest und konnte nur noch zusehen, wie das Leder hinter ihr über die Linie rollte.

Wer in der Folge jedoch ein fußballerisches Feuerwerk erwartete, wurde enttäuscht. Die Turbinen machten Druck, doch fehlte die Konsequenz im gegnerischen Strafraum. So musste ein Handstrafstoß in der 18. Minute für die verdiente 2:0-Führung der Potsdamerinnen sorgen.

Während die Potsdamerinnen es versäumten, mehr aus ihrer deutlichen Überlegenheit und ihren zahlreichen guten Tormöglichkeiten zu machen, kam 1899 nach dem Seitenwechsel besser in die Partie. „Unsere Anfangstaktik hat genau bis zur zweiten Minute gehalten. Nach der Pause konnten wir uns also weiter so hinten reinstellen oder mehr nach vorne versuchen“, meinte TSG-Coach Jürgen Ehrmann. Mit der Leistung seiner Mannschaft war er vor allem in der zweiten Hälfte durchaus zufrieden. „Immerhin haben wir es dann geschafft, dass Bernd Schröder von seinem Stuhl aufstehen musste.“ Denn obwohl Potsdam nach einer Ecke von Genoveva Anonma durch ein Kopfballtor von Inka Wesely (74.) auf 3:0 erhöhte, offenbarten sich für den Turbine-Cheftrainer vor allem in der Hintermannschaft einige Lücken. „Wir haben gewonnen, da sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, aber mit der Leistung bei Weitem nicht“, so Schröder.

Der Kampfgeist der TSG nötigte auch Asano Nagasato einigen Respekt ab. „Sie haben gut gespielt und es uns schwer gemacht“, so die Japanerin. Doch vor allem unter dem eng gestrickten Spielplan mit zwei englischen Wochen leide die Qualität des Spiels, erklärte sie. Doch darin eine Ausrede für die durchwachsene Leistung seiner Mannschaft suchen, will Bernd Schröder auf keinen Fall, vor allem nicht mit Blick auf das Topspiel beim VfL Wolfsburg, das bereits am Samstag (Anstoß: 12.15 Uhr, live auf Eurosport) auf dem Plan steht. „Von ein paar Spielen dürfen wir keine schweren Beine kriegen. In Wolfsburg müssen wir vor allem die Kopfprobleme abschalten“, so Schröder, der den Pflichtsieg gegen Hoffenheim schnell abhaken will. In Wolfsburg gilt es für Turbine, die Tabellenführung weiter zu verteidigen. Chantal Willers

Turbine: Sarholz; Kemme, Wesely, Kulis; Bremer, Wälti, Cramer, Andonova (70. Rauch); Simic (76. Mercik); Nagasato, Anonma

Hoffenheim: Tufekovic; Weiss, T. Dongus, Demann, Pankratz (25. Kaiser); Moser, F. Dongus, Breitner, Stoller; Betz (45. Zeller), Chojnowksi (66. Fühner)

Tore: 1:0 Nagasato (2.), 2:0 Simic (18./Handstrafstoß), 3:0 Wesely (74.)

Chantal Willers

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