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INTERVIEW: Ein regulärer Schulabschluss ist höchst selten

Was ist typisch bei Kindern mit Down-Syndrom?Sie entwickeln sich sehr langsam – in den ersten fünf Lebensjahren etwa halb so schnell wie gesunde Kinder, danach noch langsamer.

Stand:

Was ist typisch bei Kindern mit Down-Syndrom?

Sie entwickeln sich sehr langsam – in den ersten fünf Lebensjahren etwa halb so schnell wie gesunde Kinder, danach noch langsamer.

Kinder mit Down-Syndrom gelten als sanftmütig und anschmiegsam.

Sie sind vor allem übervorsichtig. Fühlen sie sich einer Situation nicht gewachsen, reagieren sie mit Angst und demonstrativer Hilflosigkeit. Sie bringen andere dazu, alles für sie zu tun, mit Folgen für ihr eigenes Weiterkommen.

Welche Förderung ist ratsam?

Diese Kinder brauchen liebevolle Zuwendung, viel Geduld, Phantasie und unterstützende Begleitung, so dass sie lernen, Alltagsprobleme selbst zu bewältigen.

Erreichen alle ähnliche Ziele?

Nein. Die Spanne der Entwicklung von Kindern mit Down-Syndrom ist extrem groß, ihre kognitiven Fähigkeiten differieren stark. Dennoch ist ein regulärer Schulabschluss höchst selten. Wenn sie die zehnte Klasse in der Förderschule abschließen, ist das eine tolle Leistung.

Wie lauten Ihre Forderungen anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages?

Ich wünsche mir mehr Offenheit und Buntheit, dafür weniger Kategoriedenken, damit Menschen mit Trisomie 21 selbstbestimmter leben und besser integriert werden können.

Das Gespräch führte N. Klusemann

Hellgard Rauh, Professorin für Psychologie an der Universität Potsdam, beschäftigt sich seit den 1970er Jahren mit Kindern mit Down-Syndrom

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