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Landeshauptstadt: Ein Scheck aus München

Nach Brand erreichten Integrationsgarten viele Spenden / Weitere Hilfe nötig

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Wenn in der bevorstehenden Adventszeit mit der Besinnlichkeit auch die Spendenbereitschaft wieder steigt, steht auf der Empfängerliste der Sozialbeigeordneten Elona Müller der Integrationsgarten weit oben.

Erst im Frühjahr war durch einen Brand – dessen Ursache bis heute nicht geklärt ist – in dem von 14 Einwandererfamilien am Schlaatz betriebenen Garten die Gemeinschaftslaube völlig zerstört worden. In der Holzbude hätten sich Möbel, Sitzkissen, Gerätschaften und auch eine Kaffeemaschine befunden, zählt Carla Villwock, Geschäftsführerin des Trägervereins Potsdamer Kulturbund e.V. auf. Der Schaden belaufe sich auf rund 20 000 Euro, sagt die engagierte Frau. Gestern feierten zum Ende der Gartensaison Nutzer und Freunde des 3500 Quadratmeter großen Kleinods ein Fest mit märchenhafter Blasmusik, vorgetragen von „Blechzeit“, Brot aus dem Lehmofen, Saft und Glühwein. Das Wetter war den Organisatoren hold. „Bei Regen hätten wir in den Nachbarschaftstreff ausweichen müssen“, sagt Carla Villwock. Die Fläche, wo einst die Laube stand, markiert ein Zaun aus Weidengeflecht. Fotos unter Glas zeugen vom Bau vor zwei Jahren, aber auch vom Brandschaden. „Für mich war das ein Schock“, erinnert sich auch die Beigeordnete Elona Müller angesichts der Bilder. Die Kulturbundgeschäftsführerin soll ihr jetzt eine Aufstellung aller Dinge machen, die benötigt werden. Nicht nur Geld-, sondern auch Sachspenden seien willkommen.

Schon jetzt ist Carla Villwock sehr dankbar „für die viele Hilfe, die uns zum Beispiel von den Stadtwerken, vom Stadtkontor oder der Stiftung Altenhilfe sowie dem Stern-Center zu teil wurde“. Sogar ein Mann aus München habe 50 Euro überwiesen, nachdem er von dem Unglück im Internet gelesen habe. „Menschen möchten gezielt spenden“, weiß auch die Sozialbeigeordnete und werde die Wunschliste des Kulturbundes gerne an freiwillige Geber weiterreichen.

Die meisten der bettlaken-großen Parzellen sind schon winterfertig. Vereinzelt ragen noch ein paar Mangoldblätter, Möhrengrün und Pfefferminze aus der Erde. Die von den Migranten bewirtschafteten Flächen sind Erinnerung an die Heimat, dienen aber auch der Selbstversorgung. Einige Kinder aus der benachbarten Weidenhof-Grundschule betreiben hier außerdem einen Schulgarten. Dort hätten sie ein paar Getreidesorten gesät und so erfahren, wie die Pflanzen aussehen, aus denen Brot gemacht wird, sagt Carla Villwock. Im kommenden Jahr stehe das Projekt „Schule schmeckt“ an. Dann gehe es um gesunde Nahrungsmittel, die natürlich auch aus dem Garten kommen.

Nicola Klusemann

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