Landeshauptstadt: Ein Schloss für“s Volk
Potsdamer CDU für öffentliches Stadtschloss
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Potsdamer CDU für öffentliches Stadtschloss Innenstadt – Die Potsdamer CDU befürwortet einen Wiederaufbau des Stadtschlosses am Alten Markt als mehrfunktionalen Zweckbau mit Sitz des Landtages und 50 Prozent öffentlicher Nutzfläche. „Das neue Stadtschloss wird das Gelbe vom Ei, weil es wieder eine echte Funktion bekommt“, sagte Wolfgang Cornelius, Stadtverordneter und Mitglied des Bauausschusses, bei der CDU-Veranstaltung „Bürger im Dialog“ am Freitagabend im Alten Rathaus. Er verteidigte damit die Idee eines Wiederaufbaus der historischen Potsdamer Mitte gegen einige aufgebrachte Anwohner, die vor allem die derzeitige Verkehrsführung für optimal halten und gegen eine Umlenkung des Auto- und Straßenbahnverkehrs um den historischen Grundriss des Stadtschlosses herum sind. Gerade die Potsdamer, so Cornelius, hätten den größten Gewinn durch einen Neuaufbau des Schlosses, denn hier „hätte die Stadt später die Hand drauf und nicht die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten“ und damit seien die Highlights – wie das Knobelsdorfsche Treppenhaus oder der Innenhof – für die Potsdamer frei zugänglich und könnten auch für Veranstaltungen genutzt werden. Gastredner und CDU-Landtagsabgeordneter Wieland Niekisch betonte indes die marode und restaurierungsbedürftige Substanz des derzeitigen Landtags auf dem Brauhausberg. Der Landtag im Stadtschloss böte hingegen die Möglichkeit, die sowieso notwendigen Investitionen über eine monatliche Erbbaupacht von etwa 260 000 bis 280 000 Euro, zahlbar an den Investor, vorzufinanzieren. Wo hingegen es schwer werde, jemanden zu finden, der Gelder für den Brauhausberg gebe, so Niekisch. Zudem würden durch den Neubau die Chancen steigen, bei einer Fusion mit Berlin den Landtag in der Stadt zu halten. Die Bürger drückte der Schuh in diesem Dialog aber an anderer Stelle. Insbesondere die Parkplatzsituation könne sich verschlechtern und die Anwohner so am Ende die Leidtragenden der Neugestaltung werden. Die Stimmung war an diesem Abend aufgeheizt. Einige Schlossgegner verließen vorzeitig den Saal. Es gab aber auch Stimmen, die die Sprengung wieder rückgängig gemacht und das Stadtschloss an alter Stelle sehen wollten. Wenn es nach der CDU ginge, würde der Alte Markt dann wieder einer der schönsten Plätze Europas und „ wir sind am Ende auf die ganze Sache genauso stolz wie die Dresdner auf ihre Frauenkirche“, sagte Dieter Lehmann, Leiter des Fachbereichs Stadterneuerung, und traf damit mitten ins Herz des CDU-Ortsverbands. Jörg Isenhardt
Jörg Isenhardt
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