Landeshauptstadt: „Ein schönes Projekt“
37 Wohnungen in der Schauspielerkaserne
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Innenstadt - Die Schauspielerkaserne in der Posthofstraße wird derzeit saniert und zu einem Wohnhaus mit 37 Wohnungen ausgebaut. Dies erklärte die mit der Sanierungsplanung für das historische Gebäude beauftragte Potsdamer Architektin Jutta Kempe. Die Schauspielerkaserne ist Teil des im Krieg durch Fliegerbomben zerstörten ehemaligen Schauspielhauses, der sogenannten „Kanaloper“. Bauherr ist die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) Posthofstraße 17. Gesellschafter der GbR ist unter anderem der Fahrländer Bauunternehmer Holger Behnke. Die Sanierungskosten beziffert Jutta Kempe mit etwa einer Million Euro. Im kommenden Frühjahr solle das Gebäude samt Außenfassade saniert sein. Stadtplanungschef Andreas Goetzmann erklärte, für das Haus liege eine ordnungsgemäße Baugenehmigung und eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung vor. Er nannte die Sanierung des historisch wertvollen Gebäudes „ein schönes Projekt“.
Zwischen 1793 und 1795 war das Stadttheater auf Befehl des Königs Friedrich Wilhelm II. errichtet worden. Wie auch das Schauspielhaus stammt der Entwurf für die Schauspielerkaserne von Carl Gotthard Langhans (1732-1808); ausgeführt hat beide Bauten Michael Phillip Boumann d.J.. Langhans gilt als einer der bedeutsamsten preußischen Baumeister. Seine Werke gehören zu den frühesten Bauten des Klassizismus in Deutschland. Sein bekanntestes Werk ist das Brandenburger Tor in Berlin.
Architektin Kempe zufolge werde auch das von Langhans entworfene Giebelfries an der Fassade restauriert. Das Gebäude sei als Einzeldenkmal eingetragen. Die Sanierung erfolge nach denkmalschutzrechtlichen Gesichtspunkten. Der Dachstuhl sei „relativ gut beschaffen“, so die Architektin. Er sehe jedoch nicht nach dem originalen Barockdachstuhl aus, werde jedoch „größtenteils“ mit Ausnahme von „ein paar Einbauten“ erhalten. Das gelte auch für ein gut erhaltenes Treppenhaus. In dem Gebäude waren einst die Schauspieler der Kanaloper untergebracht. Auf den Etagen gibt es Jutta Kempe zufolge je einen großen Mittelgang, von dem man Zutritt zu kleinen Wohneinheiten hat. Diese würden erhalten, daher seien die entstehenden Wohnungen nur zwischen 36 und 40 Quadratmeter groß. Im Dachgeschoss werde es eine 100 und zwei 140 Quadratmeter große Wohnungen geben. Die Sanierung der Schauspielerkaserne war bereits in den Schlagzeilen: Am 25. Juli dieses Jahres erlitt dort ein 47-jähriger Arbeiter einen tödlichen Arbeitsunfall (PNN berichteten). Guido Berg
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