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Landeshauptstadt: „Ein Schuss in den Ofen“

Keine Kultur GmbH: Heftige Reaktion im Ausschuss

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Teils mit Fassungslosigkeit reagierten Mitglieder und Gäste des Kulturausschusses am Donnerstagabend auf die Ankündigung Moritz van Dülmens, es werde keine Kultur GmbH geben (PNN berichteten). „Das gibt es doch nicht“ und „Was haben die denn die ganze Zeit gemacht“, so die Zwischenrufe aus dem Publikum. Sehr deutlich äußerte sich der Ausschussvorsitzende Eberhard Kapuste (CDU): Der Oberbürgermeister habe „eine ungeschickte Rolle gespielt“. Die nun angekündigte Arbeitsgruppe aus der Stabstelle und den Abteilungen Kultur und Museen sowie Kommunikation und Marketing, die im September Ergebnisse vorlegen soll, sollte nicht wieder „ein Schuss in den Ofen“ werden.

Van Dülmen war gebeten, einen Zwischenbericht der Arbeit seiner Anfang des Jahres „gestarteten“ Stabsstelle Kulturbüro zu geben, in der er gemeinsam mit dem Beauftragten für den Kulturstandort Schiffbauergasse, Martin Schmidt-Roßleben, an Ideen für ein übergreifendes Marketing- und Vermarktungskonzept für die Potsdamer Kultur arbeitete. Von Oberbürgermeister Jann Jakobs war bislang – aber auch von van Dülmen selbst – die Gründung einer Kultur GmbH als Dachorganisation favorisiert worden. Die Kulturbeigeordnete Gabriele Fischer hatte die Arbeit der Stabsstelle stets als „ergebnisoffen“ bezeichnet.

In den letzten zwei Wochen habe es ein „grundlegende Änderung“ der Zielsetzung gegeben, so van Dülmen, die Kultur GmbH sei vom Tisch, die Aufgaben, die sie erfüllen sollte, jedoch nicht.

Karin Schröter (Linkspartei.PDS) nannte die Abkehr von der Kultur GmbH „einen Paradigmenwechsel“, den sie begrüße. Dennoch sei „ein Jahr Zeitverzug“ festzustellen. Zum von van Dülmen vorgelegten Bericht sagte sie unter großem Gelächter: „Das Konzept selbst ist es ja noch nicht“ Van Dülmen listet in seinem Papier auf, mit welchen Potsdamer Kultureinrichtungen er gesprochen habe und für welche Aufgaben es Handlungsbedarf gebe: Etwa „aktives Fundraising“, „Koordination von Wissenschaft- und Medienmarketing“ oder auch „bessere Vernetzung der Kulturangebote“. Wie Karin Schröter unter Beifall forderte, müssten „zwei Macher“, ein Kulturschaffender von der Schiffbauergasse, einer von der Potsdamer Mitte, in der Arbeitsgemeinschaft mitarbeiten. Die Beigeordnete Fischer sagte dies zu.

Christine Handke vom Filmmuseum kritisierte, „wertvolle Zeit, wertvolles Geld“ sei „ins Land gegangen“. Man müsse zur Tat schreiten. Guido Berg

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