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Sport: „Ein schwerer Gang für uns in Babelsberg“ BVB-Amateur-Coach Theo Schneider im Interview

Die Amateure des BV Borussia Dortmund sind am Samstag um 14 Uhr Auftaktgegner des SV Babelsberg 03. Trainer des Tabellen-14.

Stand:

Die Amateure des BV Borussia Dortmund sind am Samstag um 14 Uhr Auftaktgegner des SV Babelsberg 03. Trainer des Tabellen-14. der vergangenen Saison ist Theo Schneider.

Was erwarten Sie von dieser Partie bei einem Aufsteiger, Herr Schneider?

Das wird ein sehr unangenehmes Spiel. Babelsberg ist recht souverän aufgestiegen. Zwar lief es in der Vorbereitung von den Spielergebnissen her nicht ganz so rund, aber das ist auch immer ein bisschen gefährlich. Man weiß vor dem ersten Punktspiel, dass man noch nicht ganz so weit ist, und versucht, nun alles wieder gut zu machen. Deshalb wird das ein ganz schwerer Gang für uns in Babelsberg.

Was wissen Sie bereits über den SVB?

Er hat bisher in der Oberliga gespielt, deshalb kann ich mir noch kein großes Urteil erlauben. Wir kennen die einzelnen Spieler noch nicht so gut, haben aber natürlich schon bestimmte Informationen über sie. Wir haben die Testspiele beobachten lassen und kennen so bestimmte Grundformationen. Babelsberg ist eine in sich eingespielte Mannschaft, deren Korsettstangen im Sommer blieben.

Geht Ihre eigene Mannschaft gut vorbereitet in das neue Spieljahr?

Ich denke schon. Ich bin bisher mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden. Wo man wirklich steht, sieht man ja erst am ersten Spieltag. Dann sind alle Vorbereitungsspiele Makulatur. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass die Jungs gut gearbeitet haben und wir schon in einer ganz ordentlichen Verfassung sind.

Im Sommer sind zwölf Ihrer Spieler gegangen und acht vorwiegend junge neu gekommen – sehen Sie Ihre Mannschaft dadurch stärker, gleichstark oder schwächer als in der vergangenen Saison?

Wenn man vergleicht, wer ging und wer kam, dann ist es schon so, dass wir an Erfahrung verloren haben. Es sind junge, talentierte Spieler dazu gekommen, die sich in der Regionalliga aber erst akklimatisieren müssen. Deshalb sind wir momentan zumindest in der Breite nicht so stark besetzt wie in der vergangenen Saison.

Zu Ihren Neuzugängen gehört der 19-jährige Marco Rummenigge. Hat er etwas mit den einstigen Fußball-Idolen Karl-Heinz und Michael Rummenigge zu tun?

Ja, er ist Michaels Sohn, ist seit sechs Jahren in unserem Verein und kam jetzt von den A-Junioren in unsere Mannschaft.

Wie groß ist der Druck auf Ihr Team, am Saisonende unbedingt den Sprung in die neue dritte Profiliga geschafft zu haben?

Wir sehen uns als Ausbildungsmannschaft und werden diesen Weg weiter gehen, ob wir nun die Klasse halten oder nicht. Andere Vereine machen das anders. Der HSV beispielsweise hat ganz klar das Ziel ausgegeben, dass seine Amateure diesen Sprung schaffen. Entsprechend wurde die Personalpolitik betrieben, wurden beispielsweise Otto Addo und von uns Kosi Saka dazu geholt. Natürlich werden wir alles versuchen. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen und darf nicht vergessen, dass wir im vergangenen Jahr gerade so nicht abgestiegen sind mit einer Mannschaft, die schon weiter war als unsere gegenwärtige. Wir müssten jetzt noch um fünf, sechs Plätze klettern, und dafür müsste alles optimal laufen. Für mich persönlich wäre es eine Riesensensation, wenn wir diese Qualifikation schaffen würden.

Viele Vereine pokern in dieser Saison finanziell hoch und benötigen den Einzug in die neue dritte Liga praktisch zum wirtschaftlichen Überleben. Sie nicht, oder?

Nein. Wenn wir es nicht schaffen, bleiben wir in der Regionalliga. Das wäre kein Beinbruch und immer noch ein Plateau, auf dem sich junge Spieler weiter entwickeln können. Man darf nicht vergessen, dass die dritte Liga auch eine Profiliga ist, und es wird nicht viele Bundesliga-Vereine geben, die sich zwei Profi- Mannschaften leisten können.

Welchen Tipp geben Sie für das Spiel am Samstag in Babelsberg ab?

Ich kann nur einen Wunsch abgeben – dass wir mit mindestens einem Punkt wieder nach Hause fahren können.

Das Interview führte Michael Meyer.

Theo Schneider (46), einst Fußball-Profi in Dortmund, Nürnberg und Saarbrücken, ist seit 2005 Trainer der BVB-Amateure, die er vor einem Jahr aus der Oberliga zurück in die Regionalliga führte.

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