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Landeshauptstadt: Ein Segen für das Stadthaus

Bereits zum zwölften Mal erfüllte am gestrigen Montag heller Kindergesang das dunkle Foyer des Potsdamer Stadthauses. Kaspar, Melchior und Baltasar, die Weisen aus dem Morgenland, überbrachten mit zwei weiteren Sternsingern der katholischen St.

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Bereits zum zwölften Mal erfüllte am gestrigen Montag heller Kindergesang das dunkle Foyer des Potsdamer Stadthauses. Kaspar, Melchior und Baltasar, die Weisen aus dem Morgenland, überbrachten mit zwei weiteren Sternsingern der katholischen St.-Peter-und-Paul-Gemeinde den traditionellen Neujahrssegen.

Nach einem Wochenende voller Hausbesuche sei nun das Stadthaus „der krönende Abschluss“ der bundesweit jährlichen Sternsingeraktion, sagte Gemeindereferentin Maria Rontschka.

In Potsdam waren am vergangenen Wochenende 70 Kinder unterwegs, im Gemeindegebiet Werder 20. Besonders die Häuser im Bornstedter Feld wurden in diesem Jahr gesegnet. Durch die Unterstützung der dortigen evangelischen Gemeinde und der Potsdamer Pfadfinder sind die Sternsinger der katholischen Innenstadtgemeinde in den letzten Jahren zahlenmäßig angewachsen. Doch es reiche noch längst nicht aus, um bei allen Häusern in Potsdam vorbeizugehen. „Wir sind dafür einfach zu wenig Christen hier in Potsdam“, so Rontschka.

Vor der Segnung wurde für Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ein afrikanisches Lied gesungen. Dieses Jahr unterstützt das deutsche Kindermissionswerk mit der Segensaktion besonders den ostafrikanischen Staat Tansania.

Mit den Spenden, die bundesweit 500 000 Kinder in 27 Bistümern gesammelt haben, werden weltweite Kinderhilfsprojekte unterstützt. Dieses Jahr soll für eine Gemeinde in Tansania ein Ambulanzwagen gespendet werden. Der Wagen werde nach den speziellen Bedürfnissen umfunktioniert, bevor er dann in dem afrikanischen Gebiet mit der Größe Brandenburgs zum Einsatz komme, so die Gemeindereferentin.

Den Segen mit der Inschrift C+M+B bringt der hoch gewachsene Sternsinger Dominik an. Der lateinische Segensspruch „Christus mansionem benedicat“ bedeute „Christus segne dieses Haus“, klärt Dominik die Anwesenden auf. Die Inschrift steht somit nicht wie zum Teil fälschlicherweise angenommen für die Initialen der Heiligen Drei Könige. „Aber so kann man sich das einfacher merken“, meint Dominik grinsend.

Er ist sehr froh, dass er am gestrigen Montag mitmachen darf, denn das bedeutet schulfrei. Doch das sei natürlich nicht die einzige Motivation für die Kinder, so Gruppenleiterin Cornelia Muth. „Wir bringen Kindern nahe, wie gut es ihnen im Gegensatz zu anderen Kindern auf der Welt geht.“ Der größte Antrieb für die Kinder seien jedoch die Menschen hinter den Türen, die sich über die Segnung so sehr freuten.

„Die alten Menschen finden das immer besonders schön“, weiß Friederike, die seit vier Jahren mitsingt. Beim Besuch im katholischen Seniorenheim hätten manche sogar geweint.

Dienstältester Sternsinger ist aber Dominik: Seit acht Jahren segnet er die Häuser. Doch nächstes Jahr ist Schluss: „Da bin ich im Stimmbruch und kann nicht mehr so schön singen.“ es

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