Landeshauptstadt: „Ein Signal, dass es vorangeht“ Jann Jakobs über die Entwicklung der Mitte
Herr Jakobs, Richtfest für das Humboldt-Quartier bedeutet auch, dass der Blick von der Langen Brücke auf das Landtagsschloss verstellt ist. Ärgert Sie das?
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Herr Jakobs, Richtfest für das Humboldt-Quartier bedeutet auch, dass der Blick von der Langen Brücke auf das Landtagsschloss verstellt ist. Ärgert Sie das?
Nicht im Mindesten. Dass es dort eine Bebauung geben würde, war lange klar und wurde mit der Denkmalpflege auch lange diskutiert. Hätte man das aus wilhelminischer Zeit stammende Palast-Hotel wiederaufgebaut, wäre die Bebauung sogar noch größer ausgefallen. Natürlich wird das Schloss jetzt zu einem Teil verdeckt, aber mit dem Humboldt-Quartier wurde eine sehr gute architektonische Lösung gefunden.
Das Humboldt-Quartier ist ein Neubau, der sich an der Historie orientiert, kein Leitbau. Welche Bedeutung hat das Haus für die Wiedergewinnung der Mitte?
Was jetzt schon in der Humboldtstraße zu sehen ist, wirkt sehr beeindruckend und lässt erahnen, wie sehr das Ensemble die Mitte prägen wird. Direkt neben dem Humboldt-Quartier stehen mit den Rohbauten der Palazzi Pompei und Chiericati ja bereits zwei Häuser, die ihre historische Fassade zurückerhalten werden. Das heutige Richtfest ist daher auch ein Signal an alle, die befürchtet hatten, nach der Fertigstellung des Landtagsschlosses würde es in der Mitte Potsdams erstmal nicht weiter vorangehen.
Für die Alte Fahrt trifft das sicher zu, auf der anderen Seite des Schlosses sieht es aber ganz anders aus.
Nach wie vor haben wir da gegenüber dem Land eine unterschiedliche Auffassung. Die Fachhochschule will ihr Gebäude noch bis 2017 nutzen, sodass wir zumindest ein Jahr gewonnen haben. Mir ist das aber immer noch zu spät. Wir verhandeln daher weiterhin mit dem Land über Zwischenlösungen, wo man die verbliebenen Bereiche der Fachhochschule interimsweise unterbringen könnte. Ergebnisse sind aber frühestens im Herbst zu erwarten.
Wie würde sich denn eine Nutzung des Fachhochschulgebäudes bis 2017 auf die Entwicklung der Mitte auswirken?
Es würde mit Sicherheit weitere Verzögerungen geben. So lange es keine verbindliche Lösung und einen Zeitplan gibt, können wir die Grundstücke nicht ausschreiben.
Die Fragen stellte Peer Straube
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