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Sport: Ein Ständchen für Udo Jürgens Auch Alltag bei Turbine Potsdam: Vom Job zum 6:0-Sieg zum Job zum Spiel

Bewegende Tage hält diese Woche für Potsdams Kickerinnen bereit. Am Dienstagabend stürmte Gastgeber FFC Turbine im Hurra-Stil mit einem klaren 6:0 gegen Montpellier die internationale Fußballbühne und gleich an die Spitze der UEFA- Cup-Qualifikationsgruppe 3 (PNN berichten).

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Bewegende Tage hält diese Woche für Potsdams Kickerinnen bereit. Am Dienstagabend stürmte Gastgeber FFC Turbine im Hurra-Stil mit einem klaren 6:0 gegen Montpellier die internationale Fußballbühne und gleich an die Spitze der UEFA- Cup-Qualifikationsgruppe 3 (PNN berichten). Gestern Abend sangen vier „Turbienen“ mit einer DFB-Auswahl ein Ständchen für Schlager-Altstar Udo Jürgens. Und heute Abend ab 19 Uhr unter Flutlicht kann Potsdam gegen Polens Landesmeister Wroclaw schon den Einzug ins Viertelfinale perfekt machen, in dem jedem Teilnehmer 25 000 Schweizer Franken – rund 17 000 Euro – winken. Potsdams Trainer Bernd Schröder, vor dem Turnier nervlich sichtlich angespannt, war nach dem Traumstart entsprechend locker. „Wir haben die ersten 20 Minuten tollen Fußball gespielt und damit den Gegner verunsichert“, strahlte er. „Aber auch Montpellier trug zu einer Partie mit hoher Spielkultur bei.“ Daniel Rey, Trainer des französischen Landesmeisters, hörte dies zwar gern, bekannte aber: „Wir haben heute eine Lektion erhalten, aus dem wir unsere Lehren zu ziehen haben.“ Während der Montpellier HSC gestern nach einer Stadtrundfahrt für das heute für ihn schon vorentscheidende Spiel gegen Torres Terra Sarda FC trainierte, kehrte beim FFC Turbine am Mittwoch zunächst der Alltag ein. Die Sportwissenschafts-Studentinnen Viola Odebrecht und Navina Omilade büffelten im Dorint- Hotel, in dem alle vier UEFA-Cup-Teams logieren, für ihre schriftliche Sportmedizin-Prüfung, die ihnen heute Vormittag zwei Stunden lang alles abverlangen wird. „Dieses Vordiplom müssen wir unbedingt bestehen“, erzählte Omilade, die am Dienstag mit gutem Spiel und einem Tor zum Kantersieg beigetragen hatte. Da ihre Zimmergenossin Nadine Angerer gestern ebenso wie Ariane Hingst zur Berufsschule musste, „finde ich hoffentlich genügend Ruhe, um noch etwas in meinen Kopf zu bekommen.“ Auf Carolin Schie- we und Karolin Thomas wartete in Potsdam beziehungsweise Berlin die Schule, und Abwehrchefin Inken Becher musste gestern früh pünktlich um halb acht ihren Innendienst bei der Berliner Polizei antreten. Auch am Dienstag hatte sie noch bis 16 Uhr gearbeitet; heute wartet auf sie ein ähnlich ausgefüllter Tag. Besser haben es in dieser Beziehung Anja Mittag und Jana Schadrack. „Wir haben mit dem Zentrum für Aus- und Weiterbildung Ludwigsfelde einen netten Arbeitgeber, der uns für diese Woche frei gegeben hat“, freute sich Schadrack, die am Dienstagabend erstmals nach elfmonatiger Verletzungspause wieder eine Viertelstunde für Turbine kicken durfte. „Das war ein herrliches Gefühl“, gestand die 22-Jährige, der im September 2003 ein Kreuzband im linken Knie gerissen war. Entspannt konnte auch Sportsoldatin Conny Pohlers den gestrigen Tag angehen. „Dass ich gegen Montpellier gleich meine erste Chance nutzte, war prima. Das passiert ja nicht so oft“, meinte die dreifache Torschützin des Auftakt- Abends, die dennoch nicht die meisten Tore des 1. UEFA-Cup-Spieltags schoss: Hanna Ljungberg von Pokalverteidiger Umea IK traf beim 7:1 gegen Novo Mesto sogar viermal Was die Freude der Potsdamerin aber nicht schmälerte. Dem gestrigen Abend, an dem sie gemeinsam mit Britta Carlson, Petra Wimbersky und Nadine Angerer sowie weiteren Nationalspielerinnen bei der von Sandra Maischberger moderierten TV-Geburtstagsshow für Udo Jürgens – zu sehen am 30. September in der ARD – einen Fußball- Song aus des Sängers Feder vortragen sollte, blickte sie gelassen entgegen. „Ich kann zwar nicht singen, aber das ist mal eine nette Abwechslung.“ Heute gegen Wroclaw will sie wieder Tore schießen.

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