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Landeshauptstadt: Ein Stein aus Hiroshima

20 000 Euro für Babelsberger Gedenkort fehlen noch

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Babelsberg – Ein ehemals verstrahlter Stein aus Hiroshima und ein 35-Tonnen-Steinblock aus Norwegen sollen in Potsdam an die Opfer der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki im August 1945 erinnern. Das sieht das vorläufige Konzept zur Gestaltung des Hiroshima-Platzes in Babelsberg vor. Über Strahlenschäden müssen sich die Anwohner nahe der Kreuzung Karl-Marx-Straße und August-Bebel-Straße jedoch keine Sorgen machen, betonte Uwe Fröhlich, der Vorsitzende des Hiroshima-Platz Potsdam e.V., gestern vor Journalisten: Der knapp bananenkistengroße Stein aus dem Gleisbett der Straßenbahn in Hiroshima werde vor der Aufstellung in Potsdam vom Bundesamt für Strahlenschutz untersucht.

Für Diskussionen hatte das Gedenk-Konzept bereits im jüngsten Kulturausschuss gesorgt (PNN berichteten): Denn dass sich der damalige US-amerikanische Präsident Truman sowie Kriegsminister Stimson in Potsdam aufhielten, als am 25. Juli 1945 der Befehl zum Bombenabwurf von Washington D.C. nach Japan ging, sei „welthistorischer Zufall“, hatte der Historiker Jochen Lauer vom Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) gesagt. Der umstrittene Text für die Gedenktafel sei jetzt geändert worden, erklärte Fröhlich gestern.

Der Gedenkort soll am Jahrestag des Befehls 2010 eingeweiht werden. Auch ein Symposium sei geplant. Fröhlich rechnet mit Gesamtkosten von 40 000 Euro. Über Spenden habe der Verein bisher rund 20 000 Euro einwerben können. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ist Schirmherr des Projektes.

Auf weitere Unterstützung hofft Fröhlich beim geplanten Lichter-Abend am Samstag, dem 25. Juli: Ab 20 Uhr sollen an der Anlegestelle am Griebnitzsee, unweit des S-Bahnhofs, mehr als 200 schwimmende Laternen auf den See gelassen werden – eine Tradition, mit der auch in Hiroshima der Atombomben-Opfer gedacht wird. Erwartet werde unter anderem der 79-jährige Hiroshima-Überlebende Hideto Sotobayashi. JaHa

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