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Landeshauptstadt: Ein Stübchen unterm Platz der Einheit Wassertechniker machen Pumpwerk klar für Saison

Innenstadt - Manchmal spazieren Leute über Dieter Schillings Kopf. Der Brunnenwärter steht jeden Tag für ein paar Minuten 2,2 Meter tief unter dem Platz der Einheit.

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Innenstadt - Manchmal spazieren Leute über Dieter Schillings Kopf. Der Brunnenwärter steht jeden Tag für ein paar Minuten 2,2 Meter tief unter dem Platz der Einheit. Durch eine kleine Luke klettert der 59-jährige die vier Sprossen ins Erdreich hinab, um in der engen Brunnenstube die Pumpanlage zu kontrollieren. Die saugt das Grundwasser aus dem Boden, mit dem der Rasen und die Blumen auf dem Platz gesprengt werden. Am vergangenen Wochenende haben der Wassertechniker der Stadt und sein Kollege Karsten Müller nun die Sprenger zum ersten Mal Probe laufen lassen, schließlich sollte gestern mit der regelmäßigen Bewässerung der Grünanlagen begonnen werden. Von 3 bis 9 Uhr werden die Pflanzen dann täglich bis in den Oktober hinein mit Wasser besprüht. „Sobald es ein wenig windig ist, haut das Wasser gegen die Stufen des Wegekreuzes auf dem Platz der Einheit“, sagt Schilling. Vor fünf Jahren noch färbte das Wasser die hellen Betonplatten rostbraun. Kein schöner Anblick, sei das gewesen, findet er. Also musste etwas dagegen getan werden. Weil der hohe Eisengehalt im Potsdamer Grundwasser schuld am schmuddeligen Farbton war, baute Ingenieur Uwe Delakowitz im Auftrag der Stadt 2001 eine spezielle Anlage an das Pumpenwerk in der Brunnenstube. In dieser Anlage wird dem Wasser Sauerstoff zugefügt, der mit dem Eisen reagiert. Klar und rostfrei gelangt das Wasser nun ans Tageslicht. Einmal im Jahr nimmt Delakowitz die Anlage genau unter die Lupe und tauscht - wie vergangene Woche - die verschlissenen Teile aus. Die erste Bewässerung in diesem Jahr hatten Schilling und sein Mitarbeiter Müller gut vorbereitet. Gestern Nacht habe jedenfalls alles gut geklappt. Als der Kunstregen dann auf das Gras am Platz der Einheit fiel, schlief Brunnenwärter Schilling schon friedlich in seinem Bett: Die Sprenger funktionieren computergesteuert. J. Wedemeyer

J. Wedemeyer

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