Landeshauptstadt: Ein Stück Heimat in der Fremde

Wenn die Lieder der Heimat ertönen, werden auch Afrikaner etwas schwermütig. Noch dazu, wenn sie mit voluminöser Stimme und Engagement vorgetragen werden. Doch beim Stakkato der Trommelgruppe ist die Traurigkeit schnell wieder verflogen. Gestern Nachmittag hatte das Internationale Center für Deutsche und Immigranten e. V. in das Studentische Kulturzentrum Hermann-Elflein- Straße 10 eingeladen und dabei keineswegs nur die akademische Jugend angesprochen. Es war der erste Treff dieser Art, der Potsdamer Immigranten aus vielen Nationen vereinen sollte, der aber erst einmal vorwiegend Afrikaner und Deutsche zusammenbrachte. Zumeist kannte man sich schon und genoss die heimatlichen Klänge im deutschen Interieur, dass durch sehr schöne Batiken mit afrikanischen Motiven verschönt worden war.

Dass der Nachmittag sehr stark durch die ehemaligen Bewohner des schwarzen Kontinents geprägt war, lag sicher ein bisschen an der engagierten Veranstalterin Charity Okezie, die vor 15 Jahren aus Nigeria nach Potsdam kam und sich nun der anderen Ausländer annimmt, die ihre neue Heimat erst noch erobern müssen. „Hier im Studentenzentrum fühlen wir uns wohl“, sagt sie. „Man hat uns sehr freundlich aufgenommen und noch nie gab es Probleme, auch wenn es mal etwas lauter wurde. Aber Studenten sind ja auch nicht immer leise“, sagt sie lachend. Natürlich möchte Charity künftig gern noch viele andere Nationen begrüßen. Alle sind herzlich eingeladen.

Im Stundentenzentrum schaut man auch in „Afrikas Kochtopf“: Am 28. September wird Inkukhu nembotyi (Geschnetzeltes Hähnchen mit grünen Bohnen) aus Südafrika gekocht. Und es gibt eine Frauenrunde, die regelmäßig in der Elflein-Straße 10 zusammenkommt. Die nächste trifft sich am 9. September. dif