Landeshauptstadt: Ein Stück Potsdamer Spitze
Das besondere Potsdam-Geschenk unterm Weihnachtsbaum – Heute: die Garnisonkirche
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Was einem geliebten Menschen schenken, der schon alles hat? Aber selbst bei offenen Wünschen gilt: Zu Weihnachten sollte es ein besonderes Geschenk sein. Das Fünferpack Socken oder die Brotschneidemaschine mögen gut sein für zwischendurch, im Schein der Weihnachtskerzen jedoch sind die Ansprüche höher. In einer kleinen Serie stellen die PNN besondere Potsdam- spezifische Geschenkideen vor. Heute: Ein Stück Garnisonkirche.
Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau der Garnisonkirche liegen jenseits der Preise eines normalen Weihnachtsgeschenkes. Das Bauwerk im Ganzen, so schön das wohl für die Fördergesellschaft wäre, wird unter keinem Gabentisch liegen. Doch vielleicht Teile der Kirche mit ihrem prägenden Turm, der so genannten Potsdamer Spitze. Mit einem Souvenir der früheren Kirche kann für den Wiederaufbau an der Breiten Straße gespendet werden.
So bieten die Mitglieder der Fördergesellschaft eine limitierte Edition von Uhren an. Mit dem Konterfei auf dem Ziffernblatt und einem kleinen Stein anstatt der Ziffer Neun. Genau 1730 Stück derer gibt es zu kaufen, angelehnt an das Datum des ersten Abrisses der Garnisonkirche. Während die damals nur acht Jahr nach der Weihe einseitig abgesackt war, wurde die neue Variante, die nun wieder entstehen soll, 1968 auf Geheiß der SED gesprengt. Historisch wichtige Jahres- und somit Limitierungszahlen für weitere Auflagen des Produktes gibt es genug.
1856 wird das Innere der Garnisonkirche renoviert und in einem Vorraum eine zehneckige überkuppelte Taufkapelle eingebaut. 1910 wird vor dem „Königlichen Monument“ ein neubarocker Marmoraltar aufgestellt, der alte „Feldaltar“ kommt in die Taufkapelle. Oder aber Daten kritisch zu sehender Geschichtsereignisse: darunter 1933 der Tag von Potsdam, als Hitler und Hindenburg den Ort für den Staatsakt zur Eröffnung des Reichstages nutzen. Die höchste Zahl wäre bislang das Jahr 2005 mit dem Hinweis: Grundsteinlegung am 14. April 2005, dem 60. Jahrestag des Luftangriffs auf Potsdam, durch die Schirmherren Bischof Wolfgang Huber, Ministerpräsident Matthias Platzeck und Innenminister Jörg Schönbohm. Die Uhr kostet glatte 50 Euro, mehr als die Hälfte des Geldes soll der Fördergesellschaft und somit dem Wiederaufbau zugute kommen.
Die Initiatoren des Wiederaufbaus bieten aber auch kleinere Geschenke an einem Stand auf dem innerstädtischen Weihnachtsmarkt in Höhe der Dortustraße an. Seien es handgefertigte Pralinen mit der Garnisonkirche verziert für fünf Euro oder Silbermedaillen mit königlichen Initialen, der Turmspitze und der Kirche für zehn Euro. Dazu Poster der Garnisonkirche, gemalt von Christian Heinze, sowie Weihnachtskalender, Weihnachtskarten oder Unterteller und Kaffeetassen. Ein Großteil des Betrages kommt immer dem Wiederaufbau zugute.
Der erste Bogen an der Breiten Straße wurde bereits geschlagen, nun wird die Ausstellung zur Hof- und Garnisonkirche neu konzipiert und ab Januar 2006 am ehemaligen Kirchenstandort (dem jetzigen Fahrradladen) neu eröffnen.
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