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Sport: Ein Tag für Genießer

Der RSV Eintracht 1949 steigt durch ein 5:1 gegen Brieselang erstmals in die Brandenburgliga auf

Stand:

„Landesliga - nie mehr, nie meheher“ klang es auch eine Stunde nach Spielschluss noch fröhlich aus vielen Kehlen vom Fußballplatz an der Stahnsdorfer Heinrich-Zille-Straße, immer wieder schnappte sich einer den vom Staffelleiter übergebenen Siegerpokal und erfrischte Mitspieler und Trainer: Der RSV Eintracht 1949 feierte am Samstag lange und ausgiebig den Aufstieg in die Brandenburgliga und zugleich das erfolgreichste Fußball-Jahr des Vereins mit drei Aufstiegen der Männerteams.

Das sportliche Aushängeschild, die Landesliga-Mannschaft, setzte dabei am Samstag ganz souverän den vielumjubelten Schlusspunkt. Mit dem früh feststehenden 5:1 (4:1)-Sieg gegen Grün-Weiß Brieselang machte sie den Aufstieg in die sechsthöchste Spielklasse perfekt. Ohne Hilfe aus Schwedt wäre es noch nicht so weit gewesen. Dort strauchelte Verfolger Ludwigsfelder FC mit 1:2 beim Tabellendritten FC Schwedt 02. Damit ist den Schützlingen der RSV-Trainer André Kather und Jan Walle der Staffelsiegt vor der letzten Partie am kommenden Samstag in Borgsdorf nicht mehr zu nehmen. „Heute genießen wir den Tag“, sagte der mehrfach biergeduschte Kather mit einem breiten Lächeln.

Der für den RSV vorteilhafte Zwischenstand aus Schwedt – die Gastgeber führten mit 2:0, ehe Ludwigsfelde in der Schlussphase der Anschlusstreffer gelang – war auf der Ersatzbank bekannt und führte in den 20 Minuten vor dem Abpfiff zu unruhig umhertrippelnden Spielern. Nach dem Abpfiff bildeten sie auf dem Spielfeld einen großen Kreis und warteten auf den Siegerpokal, den der überraschend erschienene Staffelleiter Ingo Widiger mitgebracht hatte. Dann ging die Party richtig los – mit Freibier für die 152 zahlenden Zuschauer.

Auch auf dem Spielfeld war das Ergebnis aus Schwedt bekannt – aber erst zum Ende hin. „Wir mussten erst mal unsere Hausaufgaben machen“, sagte Torwart-Routinier Carsten Busch. Und das gelang eindrucksvoll. Nach einer schwächeren Anfangsviertelstunde, als der RSV seine Führung durch Andreas Plaue (10.) potswendend einbüßte, führte Marcus Stachnik mit zwei Treffern den RSV auf die Siegesstraße. Thomas Poznanski mit einem satten Schuss und nach der Pause erneut Stachnik mit seinem dritten Treffer stellten den Sieg sicher.

Brieselang, als Tabellen-Achter angereist, gab sich trotz des großen Rückstandes nicht auf und blieb torgefährlich, konnte am Resultat aber nichts mehr ändern.

RSV–Trainer Kather lobte die „sehr gute effektive Chancenverwertung“, die in anderen überlegen geführten Spielen öfter zum Problemfall wurde. Die letzten drei Spiele aber entschied der RSV souverän für sich. Schon beim letzten Training am Donnerstag hatte der Trainer ein gutes Gefühl. „Die Spieler wussten, worum es geht, waren fokussiert.“ Er hatte sich nicht getäuscht.

Besonders Stürmer Marcus Stachnik schien am Samstag alles zu gelingen. Dreimal traf der hochaufgeschossene Linksfuß und verlud bei seinen ersten beiden Treffern gekonnt den Brieselanger Torwart. Den Teamgeist und den Willen der ganzen Mannschaft, den Aufstieg zu schaffen, sieht der 19-Jährige als Garanten für den Erfolg – und die Heimstärke. „Wir haben zu Hause, bis auf ein Unentschieden, alle Spiele gewonnen.“ Ob er beim RSV bleibt, sei allerdings noch nicht klar.

Um solche Fragen macht sich Carsten Busch keine Gedanken. „Ich habe meinen Arbeitsplatz in der Nähe und hier ein tolles Umfeld“, sagte der ehemalige Nulldrei-Torwart, der auch beim 1. FC Union Berlin zum Dritt- und Zweitliga-Kader gehörte. „Wir freuen uns alle auf die Brandenburgliga“, sagte Torwart Carsten Busch, „ich denke, da wird noch besserer Fußball gespielt.“ Als Grund für den Erfolg sieht er die mannschaftlichen Geschlossenheit: „Wir sind als Truppe wirklich gut zusammengewachsen.“ Aus beruflichen Gründen konnte nicht immer dieselbe Elf auflaufen, sonst hätte es mit dem Aufstieg schon eher in der Saison geklappt, ist er angesichts der individuellen Klasse der Spieler überzeugt.

Mit dem gesicherten Aufstieg kann der Verein jetzt die letzten Herausforderungen für die kommende Saison meistern. In dieser Woche könnte der Vertrag mit Trainer André Kather verlängert werden. Im Rahmen der sich seit April hinziehenden Verhandlungen hatte sich auch die Mannschaft positioniert und sich dabei deutlich für eine weitere Zusammenarbeit starkgemacht.

„Ich finde es durchaus positiv von der Mannschaft“, hatte Michael Grunwald, Präsident des Gesamtvereins, Ende vergangener Woche gegenüber den PNN gesagt. Trainer und Fußball-Abteilung seien in „guten Gesprächen“, Er persönlich gehe davon aus, dass die Zusammenarbeit mit den Trainern André Kather und Jan Walle weitergehe wie bisher. „Was Mannschaft und Trainer geleistet haben, ist aller Ehren wert.“

Ingmar Höfgen

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