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Enormes Durchsetzungvermögen wird von den VfL-Handballern wie Tobias Frank (l.) verlangt, wenn sie heute ein Pokalwunder schaffen wollen. Denn Gegner ist der Traditionsklub und Zweitligaverein TUSEM Essen.

© Jan Kuppert

Sport: „Ein tolles Los“

Der 1. VfL Potsdam freut sich in der ersten Runde des DHB-Pokals auf den Traditionsklub TUSEM Essen

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„Nein, nein“, sagt Jens Deffke, eine Prognose wolle er nicht unbedingt abgeben. Weil er nicht genau weiß, wie der Kartenvorverkauf so angelaufen ist. „Ich gehe aber stark davon aus, dass die Halle gut gefüllt sein wird“, ergänzt der Trainer des 1. VfL Potsdam.

Grund genug, heute Abend in die MBS-Arena am Luftschiffhafen zu gehen, gäbe es jedenfalls allemal. Weil die VfL-Handballer dann um 19.30 Uhr – noch vor dem offiziellen Liga-Start – ihr erstes Pflichtspiel der Saison bestreiten. Und des Gegners wegen natürlich. In der ersten Runde um den Pokal des Deutschen Handball-Bundes (DHB) haben es die Potsdamer mit einem der großen deutschen Traditionsklubs zu tun: dem TUSEM Essen. „Ein tolles Los“, sagt Deffke, „wir freuen uns, dass wir so einen bekannten Namen, so eine Marke bei uns begrüßen dürfen.“

Man muss nicht lange suchen, um Gemeinsamkeiten zwischen beiden Klubs festzustellen. Der TUSEM Essen hat bereits den Weg zurückgelegt, den die Potsdamer noch vor sich haben: ebenjenen aus einer Insolvenz zurück zu einem sportlich erfolgreichen, schuldenfreien Klub. Nach überaus titelreichen Jahren um die Wendezeit – damals gewannen die Essener drei Deutsche Meisterschaften (1986, 1987, 1989) und ebenso häufig den DHB-Pokal (1988, 1991, 1992) – manövrierten sich die Westfalen zielstrebig in die Mittelmäßigkeit, gehörten allerdings stets der Bundesliga an. In der Saison 2007/08 war der Klub dann aber nach dem Rückzug eines ausländischen Großsponsoren zahlungsunfähig und wurde nach 26 Jahren Bundesliga-Zugehörigkeit in die Regionalliga zurückgestuft. Die Essener begriffen die Verbannung jedoch als Chance, sie formten ein neues Team, das in der vergangenen Saison den Wiederaufstieg in die höchste deutsche Spielklasse schaffte. Zwar hielt sich die junge Mannschaft dort nur eine Saison lang. In Liga zwei gehört sie nun allerdings wieder zu den Staffelfavoriten.

„Insofern sind die Rollen vor dem Spiel ganz klar verteilt“, sagt VfL-Coach Deffke, dem unter sportlichen Aspekten der Wiederaufbau beim insolventen VfL anvertraut wurde, idealerweise bald auch wieder in der Zweiten Liga. „Gegen Essen sind wir krasser Außenseiter“, sagt Deffke. Immerhin eine sportliche Prognose.

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