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Homepage: Ein Tor zu Einstein

Potsdamer Physiker geben in der Universitätszeitung „Portal“ neue Einblicke

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Potsdamer Physiker geben in der Universitätszeitung „Portal“ neue Einblicke Von Friedmar Tielker In der aktuellen Ausgabe der Potsdamer Universitätszeitung „Portal“ sind sieben Beiträge erschienen, die sich aus universitärem Blickwinkel mit dem Thema Einstein befassen. Vor allem Physiker der Uni Potsdam befassen sich hier mit dem derzeitigen Forschungsstand zu Einsteins Theorien. Darüber hinaus wird dem Leser auch vom Leben Einsteins erzählt, seinen Reisen und seinem Sommerhaus in Potsdam. Die wissenschaftlichen Artikel richten sich insbesondere an Leute vom Fach, laden aber auch Laien ein, den Nobelpreisträger im diesjährigen Einsteinjahr besser zu verstehen. Zwei Professoren des Physikalischen Institutes der Uni Potsdam, Jens Eisert und Martin Wilkens, beschäftigen sich mit der uralten Frage nach Kausalität und Vorhersehbarkeit. In diesem Fall wurde Einstein widerlegt. Er ging nämlich davon aus, dass alles determiniert ist. Man müsse nur alle Ursachen bis ins Kleinste erforschen und in die Gesamtrechnung mit einbeziehen. Zufall würde es demnach nicht geben. John Stewart Bell macht 1964 das entscheidende Experiment und widerlegt diese grundsätzliche Annahme Albert Einsteins. Damit hatten sich die Quantenmechaniker mit ihrem Ansatz durchgesetzt. In der Quantenmechanik wird alles statistisch behandelt. Eine einzelne Messung hat noch keinen Wert. Erst wenn mehrere Messungen zum Vergleich herangezogen werden können, lässt sich eine ungefähre Schlussfolgerung ziehen. Die Widerlegung Einsteins erstaunte Viele. Sie spielt auch in den Determinismusstreit der Philosophen herein, in dem es darum geht, inwieweit alles was geschieht auf Ursachen zurückzuführen ist. Der nächste Artikel, wiederum von einem Mitarbeiter am Institut für Physik, Robert Schmidt, ist keineswegs weniger abstrakt. Hier wird der Versuch unternommen, das Universum in Begriffe zu fassen. Das klingt ungefähr so: Das Universum besteht zu 75 Prozent aus dunkler Energie, zu 21 Prozent aus dunkler Materie und für Materie, wie wir sie kennen, sind dann noch vier Prozent Platz übrig. Eine ungeheure Vorstellung. Besonders ungeheur, wenn noch hinzukommt, dass die dunkle Energie stetig zunimmt. Erstmals zur Kenntnis genommen wurde die dunkle Energie mit der Relativitätstheorie 1915. Robert Schmidt liefert mit seinem Beitrag eine erste Einführung in diese unbekannte Welt. Die Wissenschaftsjournalistin Bettina Micka schreibt im folgenden Artikel über den Versuch, der dunklen Materie auf die Spur zu kommen. Zu diesem Zweck werden gleichzeitig in den USA, Italien, Deutschland und Japan mit Detektoren Gravitationswellen gemessen. Beteiligt daran ist auch das Potsdamer Max-Planck-Institut für Gravitationsforschung. Seit 2003 zeichnet für das Institut die Anlage „Geo600“ in Hannover Daten auf. Der Nachweis der Gravitationswellen steht bis heuet aus. Ein anderes Thema: Wenn es derzeit um Quantenphysik geht, dann ist oft Informationsverarbeitung mit ihm Spiel. So wie der Quantencomputer, eine Weiterentwicklung des gängigen Computers, der erheblich mehr leisten soll, noch komplexere Informationen noch schneller verarbeiten kann. Ein Professor des Physikalischen Institutes, Martin Ostermeyer, meldet sich dazu zu Wort. Er beschreibt, welches Problem zwischen der Quantenphysik und der Informationstechnologie steht: Zwei Lichtteilchen werden miteinander in Beziehung gebracht. Eine Veränderung des einen Teilchens könnte dann Auskunft über das andere geben, auch wenn diese weit von einander entfernt sind. Es kann sich daraus eine neue Möglichkeit zu kommunizieren ergeben Nur, sobald die Paarschließung stattgefunden hat, sind die Teilchen nicht mehr voneinander zu unterscheiden. Im Weiteren bietet die Zeitschrift Informationen über die Geschichte des Sommerhauses von Einstein in Caputh, Rüdiger Zill vom Einstein Forum berichtet darüber. Außerdem erzählt Milena Wazeck vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin von Einsteins Reise nach Paris, wo er sich 1922 um eine Wiederanbindung der wissenschaftlichen Beziehungen bemühte. In einem Interview mit Professor Jürgen Staude wird schließlich die abenteuerliche Geschichte der Einstein-Büste dargestellt. www.uni-potsdam.de/portal/

Friedmar Tielker

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