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Im Fliedergarten gibt es eine große Wildnis und zu wenig Eigeninitiative

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Ein Traktor allein tut es nicht

Dem Fliedergarten auf dem Pfingstberg war ein Aufblühen mit neuem Konzept versprochen worden. Dazu wollten sich der bisherige Herr über eine mehr als malerische Wildnis, der von Jürgen Weber geführte Verein Hartz IV Betroffener, und das Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum Sekiz zusammentun und bevorzugt psychisch Kranken eine Arbeit an frischer Luft anbieten.

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Dem Fliedergarten auf dem Pfingstberg war ein Aufblühen mit neuem Konzept versprochen worden. Dazu wollten sich der bisherige Herr über eine mehr als malerische Wildnis, der von Jürgen Weber geführte Verein Hartz IV Betroffener, und das Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum Sekiz zusammentun und bevorzugt psychisch Kranken eine Arbeit an frischer Luft anbieten. Schnelle gärtnerische Erfolge sollten den Kranken beim Aufbau eines neuen Selbstbewusstseins helfen. Die Betreuung der Teilzeit-Gärtner würde das Klinikum „Ernst von Bergmann“ übernehmen. Doch von gärtnerischem Wirken ist bisher nichts zu erkennen, stattdessen gibt es eine grüne Wildnis aus Brennnessel, Goldrute und anderen Kräutern. Immerhin führt ein gemähter Weg zu Zelt, Dixi-Klo und lärmendem Stromaggregat, denn das Grundstück hat auch nach zwei Jahren weder Strom- noch Wasseranschluss.

Das Zelt hatte Weber eigens für den Samstagstreff mit dem FDP-Kreisvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Marcel Yon angeschafft. Auch der Pächter des 6000 Quadratmeter großen Grundstücks, der Vorsitzende des Kreisverbandes Potsdam der Garten- und Siedlerfreunde (VGS), Friedrich Niehaus, hatte sich eingefunden; Sekiz allerdings keinen Vertreter entsandt. Yon zeigte sich zwar hilfsbereit und will einen Traktor nebst Gartengerät besorgen, um der Wildnis zu Leibe zu rücken, doch tiefer in die Materie einsteigend, sah auch er erheblichen Gesprächsbedarf. Denn es fehlt ein Konzept, wie es weitergehen soll.

Wie Niehaus andeutete, gebe es Querelen zwischen dem Hartz-IV-Verein und Sekiz und zu ungenaue Vorgaben beim Betreuungs-Projekt. „Man hat mir einen Vertrag vorgelegt, den konnte ich so nicht unterschreiben. Wir zahlen als VGS die Pacht für das Grundstück. Das kann ich aber nur vertreten, wenn der Garten soziale Aufgaben erfüllt“, betonte er. Sein Vorschlag, einen Dachverein zu gründen, der den Fliedergarten rechtlich vertritt und alle anderen interessierten Vereine einbindet, sei bisher auf taube Ohren gestoßen. Er habe sogar angeboten, im Dachverein erst einmal den Vorsitz zu übernehmen. Wie es gemeinsam geht, zeige der Spaß- und Spielgarten. dif

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