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Barrierefrei. Die neuen Wohnungen sind speziell auf Senioren ausgelegt

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Ein Viertel ist geschafft

Pro Potsdam feierte Richtfest für Seniorenwohnhaus in der Friedhofsgasse. Die Bebauung des alten Tramdepots hingegen muss noch warten

Von Katharina Wiechers

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Teltower Vorstadt - Die Posse um den Straßennamen spielte natürlich auch beim Richtfest eine Rolle: „Wohngalerie Teltower Vorstadt“ sei zwar etwas lang, räumte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner Ansprache am gestrigen Dienstag scherzhaft ein, eigne sich aber gut, um vom Friedhof abzulenken. Damit spielte er auf die gescheiterte Umbenennung der Friedhofsgasse in Ludwig-Levy-Straße an, mit der die städtische Wohnungsbaugesellschaft Pro Potsdam eine attraktivere Adresse für ihr Seniorenwohnprojekt schaffen wollte. Nun bleibt es also die Friedhofsgasse, in der 48 neue Wohnungen entstehen.

Nicht nur der traditionelle Richtkranz wurde auf das Dach des Viergeschossers gezogen, auch eine eigens von der Pro Potsdam gestaltete überdimensionale Rolle abgewickelt. Stellvertretend für die 1000 Wohnungen, die das kommunale Unternehmen bis 2019 schaffen soll, besteht sie aus 1000 Abschnitten, die nach und nach abgerissen werden – angelehnt an das bei der Nationalen Volksarmee (NVA) einst übliche Bandmaß zum Abzählen der verbleibenden Tage, wie Pro-Potsdam-Geschäftsführer Horst Müller-Zinsius erklärte. Bis zur Ziffer 262 durfte er das Papierband am gestrigen Dienstag abschneiden, so viele Wohnungen sind seit der 2010 geschlossenen Vereinbarung bereits entstanden.

Noch zwei weitere Wohnungsbauprojekte der Pro Potsdam werden derzeit verwirklicht, wie Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal sagte. Zum einen die Anlage in der Forststraße mit 54 Wohnungen, für die Anfang Oktober Richtfest gefeiert wurde (PNN berichteten). Zum anderen rund 40 Wohnungen in der Carl-Christian-Horvath-Straße im Bornstedter Feld. Doch beim größten Projekt, dem alten Straßenbahndepot in der Heinrich-Mann-Allee, gibt es laut Westphal noch keine Bewegung. 400 Wohnungen sollen dort entstehen, eigentlich wollte die Pro Potsdam bereits 2012 damit anfangen. Das Gelände gehöre der Pro Potsdam, doch es fehle noch ein entsprechender Bebauungsplan, sagte Westphal. „Bis die ersten Wohnungen fertig sind, kann es noch Jahre dauern.“

Schon im Sommer soll hingegen die 6,2 Millionen Euro teure „Wohngalerie“ an der Friedhofsgasse fertig sein. Da die Anlage speziell für Senioren gedacht ist, gibt es unter anderem keine Türschwellen und barrierefreie Badezimmer, wie Müller-Zinius erklärte. 26 der 48 Wohnungen haben eine Mietpreisbindung und kosten nur 5,50 Euro pro Quadratmeter. Nur wer einen entsprechenden Wohnberechtigungsschein vorweisen kann, darf einziehen. Die geringe Miete sei nur möglich, weil das Land das Projekt fördere, betonte Müller-Zinsius. Konkret bekam die Pro Potsdam vergünstigte Darlehen in der Höhe von 3,9 Millionen Euro – die erste Wohnungsbauförderung für die Pro Potsdam seit Jahren. Ohne diese müssten knapp zehn Euro pro Quadratmeter verlangt werden, damit sich Wohnungsneubau überhaupt lohne, sagte Müller-Zinsius. Katharina Wiechers

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