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Sport: „Ein Wahnsinnsgefühl“

Potsdams SC-Volleyballerinnen steigen nach klarem 3:0-Sieg im letzten Spiel in die zweite Bundesliga auf

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Potsdams SC-Volleyballerinnen steigen nach klarem 3:0-Sieg im letzten Spiel in die zweite Bundesliga auf Von Michael Meyer Potsdam hat künftig wieder einen Volleyball-Zweitligisten. Die Frauen des SCP behaupteten am Sonnabend durch einen abschließenden 3:0-Sieg beim BBVC 68 II die Tabellenspitze und gelten damit – da in dieser Saison keine Qualifikationsrunde vorgesehen ist – als direkter Aufsteiger in die zweite Bundesliga. Im letzten Meisterschaftsspiel blieben die Potsdamerinnen, die sich zu Saisonbeginn nur das Ziel Klassenerhalt gestellt hatten, bis in die Fingerspitzen cool. „Wir standen ja nicht unter Erfolgsdruck. Wir sind schon mit lachenden Gesichtern ins Spiel gegangen und hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl zu verlieren“, kommentierte Mittelblockerin Julia Plaschke den mit 25:21, 25:11 und 25:16 gewonnenen krönenden Saisonabschluss, der im Sportforum Hohenschönhausen gleich mit von den mitgereisten Fans spendiertem Sekt gefeiert wurde. Trainer Volker Knedel bescheinigte seinen Schützlingen: „Die Mädels waren heute extrem nervenstark.“ Bis zuletzt habe niemand von ihnen über den Aufstieg gesprochen. Das tat die Mannschaft erst am Abend beim Ball des SC Potsdam im Hotel „Mercure“, wo Knedel seine nun in festlicher Garderobe erschienenen Spielerinnen Claudia Ahlert Christina Flemming, Martina Gast, Katrin Günter, Susanne Langer, Anne Molkenthin, Julia Plaschke, Verena Poppe, Christina Schlechter und Anika Zühlow etwas abseits der Feiernden um einen großen Tisch bat und man gemeinsam mehr als eine halbe Stunde lang die neue Situation erläuterte. Danach stand fest: Der SC ist wieder Bundesligist. „Das ist ein Wahnsinnsgefühl“, gestand Mannschaftskapitänin Susanne Langer. Als ihr Verein bis 2001 schon einmal in der zweiten Liga aufschlug, „war ich als Ballmädchen bei den Heimspielen dabei“, erinnerte sich die 17-Jährige. „Und nun haben wir es selbst auch geschafft, dort zu spielen!“ Den vorher ungeahnten Höhenflug ihrer Equipe begründete Langer so: „Unsere relativ neuformierte Mannschaft hat schon bald gemerkt, dass wir aufgrund unserer Spielfreude etwas erreichen können. Das hat uns alle beflügelt.“ Besonders bedanken wolle sie sich bei ihrem Coach. „Volker hat viel Zeit und Kraft in unsere Mannschaft investiert. Er weiß genau, was nötig ist, damit wir erfolgreich spielen können.“ Noch am Sonnabend erklärten Verein und Volleyball-Abteilung, dass Potsdams Aufstiegsrecht wahrgenommen werden soll; bis Ende März muss dies der Deutschen Volleyball Liga verbindlich zugesagt werden. „Wir stellen uns der Herausforderung und ich denke, dass wir auch die Möglichkeit dazu haben“, erklärte Abteilungschef Hans-Jürgen Scharfenberg. „Wir als Vorstand hatten uns schon vorher die Karten gelegt und beschlossen, wenn die sportlichen Voraussetzungen geschafft werden, die unverhofft entstandene Chance zu nutzen. Die Unterstützung des Gesamtvereins ist uns zugesichert worden.“ Das bestätigte SCP-Geschäftsführer Peter Rieger: „Der Schritt wird in der nächsten Woche getan.“ Den für die zweite Liga benötigten Etat bezifferte Rieger mit 35 000 Euro, von denen allein 10 000 Euro für Schiedsrichterkosten benötigt werden würden. Der Verein hoffe „auf Unterstützung der Landeshauptstadt, damit sie über Jahre einen Zweitligisten hat“, so Scharfenberg. Auch die finanziellen Zuwendungen an Trainer und Spielerinnen sehen in der zweithöchsten Spielklasse anders als in der Regionalliga aus. Volker Knedel will an seiner Truppe, die in dieser Saison ihren Schlachtruf „Ein Team“ wirkungsvoll mit Leben erfüllte, festhalten, weiß aber auch: „Drei personelle Verstärkungen werden wir sicher benötigen.“ Die Planung der neuen Potsdamer Zweitliga-Zeiten hat bereits begonnen.

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