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Sport: „Ein Windhund eben und kein Bernhardiner“

Der Kleinmachnower Leichtathlet Horst Heilmann feiert heute seinen 65. Geburtstag und blickt auf erfolgreiche Sportlerjahre zurück

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Der Kleinmachnower Leichtathlet Horst Heilmann feiert heute seinen 65. Geburtstag und blickt auf erfolgreiche Sportlerjahre zurück Von Henner Mallwitz Nein, so richtig groß wird die Feier heute nicht. „Wir haben in nächster Zeit noch viele große Jubiläen auf dem Plan“, sagt Horst Heilmann. 65 wird er heute, ein Kleinmachnower Urgestein, der seinem Ort und vor allem dem Sport immer treu blieb. Der 65.: Für das Geburtstagskind genügend Grund, um auf die vergangene Zeit zurückzublicken. Und dann gerät er ins Schwärmen und erzählt erstmal von heute. Von der Arbeitsgemeinschaft Lauf an seiner Kleinmachnower Schule, in der er die Grundschüler seit einigen Jahren vor allem auf den alljährlichen Berliner Mini-Marathon vorbereitet. „Seitdem gewinnen unsere Mädchen die 4,2 km-Distanz in jedem Jahr“, erzählt der Chef des Kleinmachnower Laufclubs. „Im Vorjahr nahmen fast 7000 Kinder am Mini- Marathon teil.“ Der Leichtathletik hat der gelernte Maler und spätere Industriegrafiker immer eine große Rolle eingeräumt. 33 Mal wurde er DDR-Meister und gewann zahlreiche große Läufe auf nationaler Ebene. Erst vor kurzem zeigte er in der Altersklasse bis 65 Jahre erneut sein Können und holte sich den Titel über 3000 Meter bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. Und dabei sah es anfangs gar nicht nach einem solchen Erfolg aus. Mit dem Turnen fing es an, auf Anraten der Ärzte. Zu schwach sei er – „ein Windhund eben und kein Bernhardiner“, das Laufen sei da Gift. Erst 1963 stieß er zur Leichtathletik bei Motor Teltow, wo er auch lange Jahre als Übungsleiter tätig war. Dass dort vor allem die Lauf-Abteilung mit den Jahren einen starken Aufschwung nahm, ist nicht zuletzt auch Horst Heilmann zu verdanken. Die Nachwuchs-Förderung hatte er sich schon dort auf die Fahnen geschrieben, und die Erfolge konnten sich sehen lassen. Neben einem DDR-Rekord erkämpfte er mit seinen Schützlingen unter anderem auch zwölf DDR-Meistertitel. Auch Heimanns Sohn Michael profitierte von den Trainerqualitäten seinen Vaters, wurde DDR-Rekordler und Europacup-Sieger. Mitte der 80-er Jahre hätte es dann fast mit einer festen Stelle beim TSC geklappt, doch als Parteiloser ging dem Kleinmachnower die politische Willensbekundung nicht von den Händen – das Aus für die anspruchsvolle Trainerstelle. Dafür wurde seine „Akte“ dicker: Wer auf ihn angesetzt war und was er so tat, führte Mielkes Truppe unter dem Namen „Marathon“. Davon erfuhr er bald nach Wende. Heilmann trennte sich von seinem Verein und gründete den Kleinmachnower Laufclub. „Meine Frau Gabriele hat mir damals sehr zugeraten, so wie sie mir auch in all den Jahren immer den Rücken gestärkt hat“, so der Vater von vier Kindern. „Sonst wäre ein Leben für den Sport kaum möglich.“

Henner Mallwitz

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