Von Thomas Gantz: Ein Wunsch als Motivation
Der VfL Potsdam spielt heute Abend um 19.30 Uhr im DHB-Pokal daheim gegen den Dessau-Roßlauer HV
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Die Handballer des VfL Potsdam stehen derzeit in ungewohntem Wettkampfstress. Innerhalb der kommenden zwölf Tage haben sie insgesamt vier Pflichtspiele zu absolvieren. Heute Abend brechen die Potsdamer dabei einmal aus dem Zweitliga-Alltag aus. In der zweiten Hauptrunde des Pokalwettbewerbs des Deutschen Handballbundes haben sie gegen den Dessau-Roßlauer HV Heimvorteil (19.30 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann- Allee). Vor gerade einmal drei Tagen trafen sich beide Teams in Dessau beim Spiel um Punkte. Die heimstarken Anhaltiner gewannen knapp mit 26:25 (PNN berichteten) und brachten dem VfL die ersten beiden Minuspunkte der Saison bei.
Trotz der Tatsache, dass Niederlagen in Dessau für das Gros der Mannschaften der 2. Handball-Bundesliga Nord nichts Außergewöhnliches darstellen, wollen die Potsdamer das knappe Endresultat dieser teils zerfahren verlaufenden Partie heute sportlich beantworten. VfL-Trainer Rüdiger Bones geht davon aus, dass sich die Anspannung bei seiner Mannschaft bis zum neuerlichen Aufeinandertreffen nur um Nuancen lösen dürfte. „Dessau ist nach wie vor für Gästemannschaften ein sehr heißes Pflaster“, erklärt er und spricht auch vom dringenden Wunsch, sich für die nächste Runde zu qualifizieren und dort mit ein wenig Losglück einmal wieder vor heimischem Publikum einen Erstligisten empfangen zu wollen.
Handballfeste dieser Art gab es im vergangenen Jahrzehnt mehrmals. Im Herbst 2006 trat der SC Magdeburg im Pokal in Potsdam an, in den Jahren zuvor gastierten mit der HSG Nordhorn und dem TBV Lemgo zwei weitere damalige Bundesliga-Spitzenmannschaften an der Heinrich-Mann-Allee. VfL-Mannschaftskapitän Enrico Bolduan war bei allen drei Partien dabei und hat überwiegend positive Erinnerungen an deren Verlauf. „Richtig deutlich wurde das Endresultat nur im Spiel gegen Lemgo“, erinnert sich der 29-Jährige, der erklärt, dass er und seine Mitspieler heute Abend in erster Linie aus dem Wunsch nach einem neuerlichen Handballfest gegen einen Erstligisten ihre Motivation ziehen.
Die Potsdamer interessiert in diesem Zusammenhang wenig, dass der heutige Kontrahent bereits am Freitag vor einer seiner weitesten Saisonreisen steht, wenn er in Wilhelmshaven um Punkte spielt. Sie selbst haben ungleich mehr Zeit, sich für das erst am kommenden Sonntag ab 16 Uhr stattfindende Bundesliga-Heimspiel gegen den Vorjahres-Vizemeister TV Emsdetten zu präparieren. Bolduan: „Wir spielen am Mittwoch zuhause, wo wir gegen Dessau immer gewinnen konnten. Daran soll sich nichts ändern.“
Die Gastgeber haben sich während der letzten beiden Tage ohne die ganz große Trainingsintensität auf das heutige Pokalspiel vorbereitet. Am Montag beispielsweise ging es nach dem Auslaufen noch in die Sauna. Die Partie gegen den Dessau-Roßlauer HV können kann der VfL in Bestbesetzung bestreiten.
Thomas Gantz
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