Landeshauptstadt: Einbruch trotz Bewährung

Erst verschwanden Schnapsflaschen und Kaffee aus dem einstigen Filmcafé „Melodie“ in der Friedrich-Ebert-Straße, dann 540 Euro in bar aus dem Imbiss „Curry 100“ nebenan und Werkzeuge aus einem Kellerraum des Gebäudes. Nach diesen Einbrüchen im März 2015 wurden in der Nacht zum 16. Januar 2017 rund 140 Euro aus der Kasse eines Copy-Shops in der Großbeerenstraße gestohlen. Laut Anklageschrift der Staatsanwaltschaft gehen alle vier Einbrüche auf das Konto eines 36-jährigen Mannes, der am gestrigen Montag auf der Anklagebank im Potsdamer Amtsgericht saß.

Wie ein Sprecher der Justizbehörde mitteilte, bestritt der Angeklagte in der Verhandlung jedoch, in das Filmcafé, den Imbiss und den Keller eingebrochen zu sein. Den Einbruch in den Babelsberger Copy-Shop allerdings räumte er ein. In der Nacht zum 16. Januar habe er dort das Fenster aufgehebelt und 140 Euro Bargeld erbeutet. Etwa drei Stunden danach konnte die Polizei den 36-Jährigen mithilfe eines Fährtensuchhundes dingfest machen. Seit der Festnahme im Januar dieses Jahres sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Am gestrigen Montag nun fiel das Urteil gegen ihn: Für den Einbruch in den Copy-Shop verhängte die Richterin eine Strafe von einem Jahr und sechs Monaten – ohne Bewährung. Mangels Beweisen wurden die Verfahren zur Verhandlung der weiteren drei Einbrüche eingestellt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten gefordert.

Ein Grund für die vergleichsweise harte Strafe sind laut Gericht die Vorstrafen des Angeklagten. Als er in den Copy-Shop einbrach, verbüßte er bereits eine Bewährungsstrafe. Zuvor war der Potsdamer mehrfach wegen Einbruchsdiebstählen verurteilt worden. Sollten jetzt weder die Staatsanwaltschaft noch der Angeklagte Berufung gegen den Richterspruch einlegen, tritt das Urteil nächste Woche in Kraft. Bis dahin bleibt der 36-Jährige vorerst weiter in Untersuchungshaft. rj