Sport: Eindrucksvoll zurück
FFC Turbine Potsdam entthronte mit 5:0-Heimsieg Spitzenreiter Duisburg
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FFC Turbine Potsdam entthronte mit 5:0-Heimsieg Spitzenreiter Duisburg Von Michael Meyer Mit einem klaren 5:0 (2:0) gestern daheim gegen den bisherigen Spitzenreiter FCR Duisburg stimmte sich Frauenfußball-Bundesligist 1. FFC Turbine Potsdam – nun mit drei Punkten Rückstand zum FFC Frankfurt wieder Tabellenzweiter – richtig auf eine schwere englische Woche ein. In der tritt er am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale beim FFC Brauweiler Pulheim (Anpfiff 19.30 Uhr) an, ehe er am kommenden Sonntag im UEFA-Cup-Viertelfinale das Hinspiel beim FC Energy Woronesch bestreitet. „Heute haben wir endlich wieder wie ein Deutscher Meister gespielt und unsere Zuschauer wieder versöhnt, die uns gewinnen sehen wollen“, konnte Potsdams Trainer Bernd Schröder nach 90 Minuten konstatieren, in denen seine Elf vor 1045 Zuschauern rasch ihren Erfolgsrhythmus fand. Wurden erste Chancen noch vergeben, war es nach einer halben Stunde doch soweit: Als Duisburgs Abwehr das Leder vorm eigenen Tor nicht weg bekam, drückte Conny Pohlers den Ball aus der Drehung heraus zum 1:0 in die FCR-Maschen (33.). Als Jana Schadrack kurz vorm Pausenpfiff einen herrlichen Pohlers-Pass von rechts flach zum 2:0 verwandelte (44.), war die Partie praktisch entschieden. Die Gäste gewannen zwar nach dem Wiederanpfiff zunächst optisch Oberwasser, doch ein Doppelschlag erneut durch Pohlers (58.) und durch Anja Mittag (63.) jeweils nach feiner Vorarbeit Schadracks sorgte endgültig für Klarheit. Mittags herrliches Freistoß-Tor über die FCR-Mauer hinweg in die linke obere Ecke zum 5:0 (75.) war das Sahnehäubchen auf eine insgesamt sehr gute Vorstellung der „Turbienen“. Deren Keeperin Nadine Angerer entschied das gestrige Duell der beiden Nationaltorhüterinnen gegen Silke Rottenberg unter den Augen von Nationaltrainerin Tina Theune-Meyer klar für sich. Rottenberg schüttelte gestern nur den Kopf. „Wir waren heute eigentlich nicht auf dem Platz, das war überhaupt nicht unser Tag. Vielleicht war das heute für uns ein Warnschuss zur richtigen Zeit. Bei den fünf Gegentoren konnte ich nichts machen.“ Sie habe lange keine fünf Tore mehr kassiert. PNN schauten nach: Zuletzt geschah das am 8. Juni 2003 – bei Duisburgs 1:5 zu Hause gegen Turbine. Das FCR-Ehrentor schoss damals Shelley Thompson, derzeit mit elf Treffern Bundesliga-Torschützenkönigin vor Mittag (9) und Pohlers (8). Dass die Duisburgerin in Potsdam leer ausging, lag an einer konzentrierten Turbine-Abwehr, vor allem aber an Britta Carlson, die die Stürmerin jederzeit im Griff hatte. „Carlson hat das hervorragend getan“, lobte Schröder, der diesmal besonders seinem Mittelfeld Bestnoten gab. „Omilade und Odebrecht haben gegen Bresonik und Laudehr die entscheidenden Duelle gewonnen.“ Turbines Kapitän Ariane Hingst konstatierte „eine geschlossene Mannschaftsleistung, mit der wir Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben tankten“, und hob eine Nebenspielerin besonders hervor: „Britta hat ein Klassespiel gegen Thompson gemacht, das war heute die halbe Miete.“ Carlson selbst freute sich vor allem darüber, „dass bei uns ein Aufwärtstrend erkennbar ist“. Jana Schadrack, auf die dies nach langer Verletzungspause ebenfalls zutrifft, konnte nach ihrem ersten Saisontor und zwei entscheidenden Vorlagen ebenso strahlen: „Mit fünf Toren gegen Duisburg hatte ich nicht gerechnet.“ Was auch Conny Pohlers unterstrich. „Ein Traumergebnis. Damit haben wir uns eindrucksvoll zurück gemeldet.“ Potsdam: Angerer; Becher, Hingst, Carlson; Thomas, Omilade, Odebrecht, Zietz; Schadrack (71. Schiewe), Pohlers, Mittag.
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