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Sport: „Eine absolute Katastrophe“

Wasserball-Training reduziert

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Wasserball-Training reduziert Von Michael Meyer Potsdams OSC-Wasserballer müssen seit August dieses Jahres mit weniger Trainingszeiten als bisher auskommen (PNN berichteten). Seit Trainingswiederbeginn im Sommer dürfen die Frauen, Männer und A-Jugendlichen plötzlich dienstags nicht mehr von 20.45 bis 21.30 Uhr in der Schwimmhalle Am Brauhausberg üben, was bis dahin möglich war. „Diese Zeit ist für uns aber elementar“, erklärt der sportliche Leiter der OSC-Wasserballer Harry Volbert. „Neben dem Donnerstag bot der Dienstag die einzige Gelegenheit, im kompletten Becken der Schwimmhalle unter Großfeld-Bedingungen zu üben.“ Dass dies plötzlich nicht mehr möglich sein soll, bezweifeln die Wasserballer. „Das ist eine absolute Katastrophe“, meint auch Potsdams neue Regionalliga-Trainer Peter Driske. Laut Volbert gab es seit Dezember 2001 das Agreement, die Schwimmhalle dienstags und donnerstags nach ihrer offiziellen Schließzeit zu nutzen. „Das haben wir damals mit Herrn Gessner und Herrn Herberg vom damaligen Sport- und Bäderamt bei einer gemeinsamen Beratung über die Trainingsproblematik vereinbart“, berichtete Volbert. „Trotz der Gründung des Leistungsstützpunktes Wasserball und die Verlagerung der Landestrainerstelle nach Potsdam wurden damals sämtliche Anträge auf Verbesserung der Trainingszeiten abgelehnt. Schließlich wurde uns bei der Beratung vorgeschlagen, an zwei Tagen nach der offiziellen Schließzeit zu trainieren.“ Dass in jener Zeit die Schwimmhalle auch gereinigt wird, habe dabei überhaupt nicht gestört. Dies aber gilt nun als ein Hauptgrund für das Streichen der Trainingszeit. „Im offiziellen Schreiben der Stadt Potsdam wird die bundesweit äußerst prekäre Lage betreffs mikrobiologischer Parameter aufgeführt, weswegen auf eine Streichung der Reinigungszeit am Dienstag nicht verzichtet werden kann“, heißt es in einer Pressemitteilung der OSC-Wasserballer. „Beinahe sämtliche Bereiche können aber während unseres Trainings gesäubert werden. Anderthalb Jahre wurde es so praktiziert.“ Das sieht Torsten Gessner anders. „Für die Reingigung müssen Reinigungschemikalien eingesetzt werden. Wenn da ein Eimer am Beckenrand umkippt – wer soll das, was dann passieren könnte, verantworten?“ fragt der amtierende Bereichsleiter Sport der Stadtverwaltung, der die oben erwähnte Einigung über das Abendtraining an seinem Tisch „so nicht bestätigen kann“, wie er sagt. Was wiederum Harry Volbert auf die Palme bringt: „Eine Unverschämtheit. Gutgläubig haben wir uns damals auf die mündliche Absprache verlassen, statt einen Vertrag zu fordern.“ Gessner erklärte währenddessen: „Wir müssen in der Schwimmhalle auch die Leistungsstützpunkte im Schwimmen, Triathlon, Modernen Fünfkampf und Flossenschwimmen berücksichtigen.“ Potsdams Sport-Beigeordnete Gabriele Fischer, derzeit im Tunesien-Urlaub, hat diesbezüglich bereits mit OSC-Präsident Rainer Speer gesprochen. „Vielleicht gibt es im Verein eine Möglichkeit, dass sich Triathleten, Fünfkämpfer und Wasserballer durch Änderung von Prioritäten über mehr Trainingszeit für die Wasserballer einigen können“, hofft sie. Sie sei bereit, sich nach ihrer Rückkehr mit den Betroffenen an einen Tisch zu setzen.

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