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Homepage: Eine Brücke für den Dialog Nachhaltigkeitsinstitut IASS wird evaluiert

Nicht zufällig sei das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam angesiedelt worden, sagt Klaus Töpfer. Die Nähe zu zahlreichen anderen Forschungseinrichtungen wirke sich ausgesprochen fruchtbar auf die Arbeit der Wissenschaftler am 2009 gegründeten IASS aus, so der Gründungsdirektor und ehemalige CDU-Umweltminister.

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Nicht zufällig sei das Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam angesiedelt worden, sagt Klaus Töpfer. Die Nähe zu zahlreichen anderen Forschungseinrichtungen wirke sich ausgesprochen fruchtbar auf die Arbeit der Wissenschaftler am 2009 gegründeten IASS aus, so der Gründungsdirektor und ehemalige CDU-Umweltminister. Töpfer setzt sich auch über die aktuelle Förderperiode bis 2016 hinaus für die Forschung am IASS ein. Denn in den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler im IASS einige wichtige Forschungsergebnisse geliefert. Für die Finanzierung stehen jährlich neun Millionen Euro zur Verfügung. Die Forschung des Instituts treiben zurzeit mehr als 100 Wissenschaftler voran. Gegenwärtig findet – wie auch am benachbarten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) – die reguläre Evaluierung des IASS durch den Deutschen Wissenschaftsrat statt. Töpfer ist zuversichtlich, dass diese zu einem positiven Ergebnis führen wird.

Den Dialog zwischen Politik und Wissenschaft hat das Institut nach Töpfers Ansicht in beispielhafter Weise vorangetrieben. Im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein (SPD) zeigte Töpfer in der vergangenen Woche auf, an welchen Schnittstellen er die weiteren Aufgaben des IASS sieht. „Wenn eine Meinung erst einmal in der Welt ist, bekommt man sie nicht wieder weg“, erzählt Töpfer aus Erfahrung. Er verweist auf die Diskussion zur umstrittenen unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid und auf die stark kritisierte Gentechnik. Töpfer bezieht nicht ausdrücklich Stellung. Aber er bedauert, dass die Politik es in beiden Fällen versäumt habe, rechtzeitig die gesellschaftlichen Konsequenzen der Techniken zu berücksichtigen. „Politik kann nur im Dialog mit der Bevölkerung erfolgreich sein“, sagt Töpfer.

Das IASS will den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft beziehungsweise zwischen Wissenschaft und Politik gestalten: mit dem Ziel, alle Beteiligten zu Problemlösungen zusammenzubringen. Somit soll die Gesellschaft in eine nachhaltige Entwicklung einbezogen werden. Eine Brücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in den aktuellen Fragen der Nachhaltigkeit soll entstehen.

Die SPD-Politikerin Andrea Wicklein lobte die Arbeit des Instituts. In den vergangenen Jahren sei es dem IASS nicht nur gelungen, eine Plattform für die gesellschaftliche Diskussion über strittige wissenschaftliche Themen zu bieten. Die Forscher hätten auch an Entwicklungen mitgewirkt, die zu weitreichenden gesellschaftlichen Veränderungen führen könnten. Töpfer verweist auf ein supraleitendes Magnesiumdiborid-Kabel zur Weiterleitung von Elektrizität, das der Solarexperte und wissenschaftliche Direktor des IASS, Carlo Rubbia, in Zusammenarbeit mit der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) entwickelt hat. Durch das unterirdisch verlegbare, sehr schmale Kabel könne die Energieproduktion von fünf Kernkraftwerken nahezu verlustfrei über weite Strecken transportiert werden. Bei der Neuausrichtung der Energieversorgung im Rahmen der Energiewende sei der Transport von Energie ein zentrales Problem, weiß Töpfer. Überhaupt seien auch die Energiewende und der Gesetzentwurf zur Erneuerung des Erneuerbare Energie Gesetzes (EEG) ein Thema, mit dem sich das IASS intensiv auseinandergesetzt habe. „Energie muss bezahlbar bleiben und einen Preis haben, den die Bürger akzeptieren können“, fordert Töpfer. Richard Rabensaat

Richard Rabensaat

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