Sport: Eine Chance für junge Spieler
Babelsbergs Routinier René Tretschok fühlt sich fit, setzt sich aber selbstlos auf die Bank – so wie morgen im Oberliga-Heimspiel gegen Motor Eberswalde
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René Tretschok fühlt sich topfit. „Ich habe jetzt mit 79 Kilo wieder mein optimales Kampfgewicht. So viel wog ich zuletzt vor 2002“, sagt der Fußballer und Co-Trainer des SV Babelsberg 03, der vor fünf Jahren in der Bundesliga für Hertha BSC kickte. „Ich fühle mich nach einer harten Vorbereitung auf die weitere Saison richtig wohl und stehe als Spieler weiter hundertprozentig zur Verfügung.“
Trotzdem kann es sein, dass Tretschok am Samstag zunächst nur auf der Bank sitzt, wenn der Oberliga-Spitzenreiter daheim gegen den Tabellenletzten Motor Eberswalde in die weitere Meisterschafts-Rückrunde startet (14 Uhr, Karl- Liebknecht-Stadion). Der 38-Jährige will sich nämlich in Abstimmung mit Trainer Rastislav Hodul bewusst und selbstlos zurücknehmen, um andere Babelsberger Mittelfeldkicker Spielpraxis sammeln zu lassen. „Wir wollen im nächsten Jahr in der Regionalliga spielen, und da hat es keinen Sinn, jemandem im zentralen Mittelfeld seiner Chance auf eine Weiterentwicklung zu berauben. Es macht doch keinen Sinn, wenn ihm durch einen Oldie mit 38 der Platz verbaut wird“, erklärte Tretschok gestern.
Junge Spieler wie Sven Hartwig und Bastian Zenk werden dies gern hören. „Das ist aber kein Freifahrtschein dafür, dass sich jemand hängen lässt – dann mache ich mich sofort warm“, sagte Tretschok weiter. „Der Verein kann jederzeit auf mich zurückgreifen.“ Was Hodul unterstrich: „René macht alles komplett mit und steht an den Spieltagen voll zur Verfügung. Allerdings nicht in der Startformation, so lange das nicht notwendig ist. Wenn sich aber jemand verletzt, Rot sieht oder einen Leistungseinbruch zeigt, ist René sofort wieder da.“
Im ersten Punktspiel dieses Jahres, für das der Rasen des Liebknecht-Stadions am Dienstag noch einmal bearbeitet wurde, dürfte Babelsbergs Startelf mit jener Mannschaft identisch sein, die das letzte Testspiel beim FSV Optik Rathenow (0:0) begann, wobei der wiedergenesene Matthias Rudolph in die Abwehr zurückkehren könnte. Auch Hartwig, der in Rathenow vorsichtshalber pausierte, steht wieder zur Verfügung. Verletzungsbedingt fehlen derzeit nur die beiden Stürmer Yaw Donkor (Bänderdehnung im Sprunggelenk) und Jack Grubert (Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel). „Für unsere Offensive“, erklärte Hodul, „haben wir mit Daniel Arsovic und Till Wedemann auch noch zwei junge Leute, die sich bewähren können.“ Hartwigs Einsatz war wegen einer momentanen Erkältung des 22-Jährigen gestern Nachmittag noch fraglich.
Einen Babelsberger 5:0-Sieg über Motor wie im Hinspiel in Eberswalde erwartet Hodul morgen nicht. „Ich denke nicht an ein 5:0, sondern nur an die drei Punkte, die wir wollen“, erklärte der Trainer, der defensiv eingestellte Gäste erwartet. „Man darf nicht davon ausgehen, dass wir in der Rückrunde alle Gegner weghauen. In den nächsten zwei Heimspielen müssen wir erst einmal wieder gut zu unserem Rhythmus finden.“
„Wir haben ein gutes Startprogramm“, glaubt René Tretschok, der am vergangenen Samstag beim Testspiel Eberswalde – Germania Schöneiche (1:0) gleich die nächsten beiden Gegner des SVB beobachtete. „Wir brauchen keine Angst zu haben“, lautet danach seine Kernbotschaft an seine Mannschaft. „Wir sind am Sonnabend der klare Favorit und müssen das im Spiel zeigen.“ Ob nun mit oder ohne den Routinier in der Startelf.
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