Sport: „Eine Ehre, aber ich bleibe“

Drei Buchstaben kursieren derzeit durch die Weltelite des Frauenfußballs: WPS – Womens Professional Soccerleague. Die neue US-Profiliga, die im April startet, sucht derzeit Spielerinnen von internationalem Niveau und beißt sich dabei mancherlei Zähne aus. In Europa jedenfalls. Denn das US-Finale kollidiert mit der EM in Finnland. Nichts desto trotz lässt Ex-Turbine Nadine Angerer über ihren Manager Siegfried Dietrich derzeit mit US-Teams verhandeln. Angerer wird Djurgarden Stockholm auf jeden Fall verlassen. In gleichem Fahrwasser befindet sich laut Dietrich auch die derzeit knieoperierte Ariane Hingst.

Jetzt ist ein neuer Name auf der US-Wunschliste aufgetaucht: Anja Mittag vom 1. FFC Turbine Potsdam. Als „post-draft-discover-player“ eingeordnet, hat das Team der Bay Area aus dem Großraum San Franzisco von der Liga- Verwaltung in New York das Recht erworben, mit Turbine zu verhandeln. Trainer Bernd Schröder bestätigte Kontakte. „Wir haben aus San Francisco Post von Co-Trainerin Sissi erhalten. Wir haben zurück geschrieben und mitgeteilt, dass Anja einen Vertrag hat und wir an einer Transaktion kein Interesse haben. Es wird keinen Wechsel geben.“

Vertraglich ist die 51malige Nationalspielerin, die mit WM-Gold 2007 und Olympia-Bronze sowie mit Edelmetall aus den Juniorinnen-WM 2002 und 2004 über ein ansehnliches internationales Format verfügt, noch bis 30. Juni vertraglich bei Turbine gebunden. Dementsprechend lautete der Kommentar der 23-jährigen gebürtigen Sächsin: „Das Interesse aus den USA ist für mich eine Ehre, aber ich bleibe in Potsdam.“ So hat es Bernd Schröder auch erwartet. Dass der Vertrag im Sommer ausläuft, ist für ihn unproblematisch. „Mit Spielerinnen wie Anja können wir keine langfristigen Verträge machen, sondern verlängern immer um ein weiteres Jahr“, erklärt der Turbine-Macher völlig unaufgeregt. Rainer Hennies

Rainer Hennies