INTERVIEW MIT GÜNTHER WASCHKUHN: „Eine eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht“
Herr Waschkuhn, zwei Jahre lang waren Sie der Chef des Kreisvorstands der Potsdamer Linken. Wie fällt Ihr Fazit aus?
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Herr Waschkuhn, zwei Jahre lang waren Sie der Chef des Kreisvorstands der Potsdamer Linken. Wie fällt Ihr Fazit aus?
Ich bin vor zwei Jahren als ein Kreisvorsitzender des Übergangs angetreten, das habe ich schon damals gesagt. Die Dinge, die ich mir damals vorgenommen hatte, haben geklappt. Einmal sollte die Parteistruktur neu organisiert werden. Zudem wollte ich einen Impuls zur Verjüngung der Partei aussenden.
Damals gab es auch viel Streit in der Partei, in einer Kampfabstimmung setzten Sie sich gegen Ihren Vorgänger Pete Heuter durch ...
Das ist jetzt anders. Unserer Partei ist es gelungen, nicht mehr übereinander, sondern miteinander zu reden. Vorher war es so, dass die Partei Dinge aus der Presse erfahren hat, obwohl diese noch nicht diskutiert waren. Zugleich haben wir, was unsere Diskussionen betrifft, für weitgehende Transparenz gesorgt.
Sie schlagen als ihren Nachfolger den 33 Jahre alten Sascha Krämer vor. Im vergangenen Jahrzehnt hat die Potsdamer Linke viele junge Chefs schnell wieder gehen sehen. Warum denken Sie, dass sich dies bei Herrn Krämer ändern könnte?
Weil er schon viel politische Erfahrung hat. Das sieht jeder, der seinen Lebenslauf betrachtet. Er hat durch seine bisherige Tätigkeit im Kreisvorstand gelernt, dass die Arbeit in der Partei ein Mannschaftsspiel ist. Es geht um das Integrieren von Menschen, nicht um das Polarisieren: Das traue nicht nur ich ihm zu.
Herr Waschkuhn, in ihrer Partei sind mehr als die Hälfte der Mitglieder älter als 60 Jahre. Erwarten Sie Probleme, wenn es nun einen so jungen Vorsitzenden geben sollte?
Natürlich ist das schwierig. Aber man wird nie eine eierlegende Wollmilchsau als Kreisvorsitzenden finden. Doch Sascha Krämer bringt sich mit vielen eigenen Themen ein – das hat er zum Beispiel beim Thema Bürgerhaushalt getan. Solche Dynamik ist für die Partei wichtig. Auch insofern wünsche ich Sascha Krämer für den Samstag eine klare und eindeutige Mehrheit.Die Fragen stellte Henri Kramer
Günther Waschkuhn ist seit zwei Jahren Kreis-Vorsitzender der Potsdamer Linken. Der 61-Jährige war früher in der SPD und viele Jahre lang Gewerkschaftssekretär.
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