Sport: Eine „exzellente Adresse“
Der SC Potsdam, mitgliederstärkster Sportverein des Landes, feierte gestern seinen 10. Geburtstag
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Der SC Potsdam, mitgliederstärkster Sportverein des Landes, feierte gestern seinen 10. Geburtstag Von Michael Meyer Geburtstage sind zum Feiern da. Manchmal dienen sie darüber hinaus zur Problembewältigung. Der SC Potsdam nutzte den gestrigen Empfang zu seinem zehnjährigen Bestehen im Jugendklub „Offline“ auch, um im Bestreben nach einem neuen Domizil voranzukommen. Ministerpräsident Matthias Platzeck, zum Gratulieren ins Kirchsteigfeld angereist, ließ sich von Oberbürgermeister Jann Jakobs sowie mehreren Potsdamer Beigeordneten erläutern, wie der geplante Neubau am Sportplatz des Wohngebiets vorangebracht werden könnte. Draußen, vor dem Fenster des ebenfalls zehnjährigen Containerbaus – den die Stadt bereits ab 1997 durch ein festes Gebäude zu ersetzen beschlossen hatte – waren währenddessen mit Kreide schon die Umrisse des künftigen Vereinsheimes zu erkennen. „Wir sind ein gutes Stück weitergekommen“, fasste Peter Rieger anschließend das Ergebnis der „kleinen Dienstrunde“ zusammen. Rieger, seit Anfang an ehrenamtlicher Geschäftsführer des SC Potsdam, hatte zunächst vom Ministerpräsidenten sowohl persönliche Anerkennung („Peter Rieger kann, wenn er Dinge auf den Weg bringen will, eine unheimlich geradlinige Penetranz aufbringen – erhalte sie dir.“) als auch viel Dank für das Wirken des Vereins mit seinen zehn Abteilungen vernommen. „Der SC Potsdam steht mit seinem breiten Angebot schon seit vielen Jahren mitten im gesellschaftlichen Leben. Mit vielen Ideen hat er nicht nur auf vielen Feldern Markenzeichen gesetzt, sondern ist er selbst zum Markenzeichen geworden“, erklärte Platzeck im mit Sportlern und Gästen überfüllten „Offline“-Klubraum und versprach: „Was wir mit unseren bescheidenen Mitteln tun können, machen wir gern, um ihn weiter zu unterstützen.“ Der SC sei mit rund 2600 Mitgliedern nicht nur der mitgliederstärkste Sportverein des Landes, sondern gelte „mit vielen erfolgreichen Projekten auch als exzellente Adresse“. SC-Präsident Peter-Michael Diestel erklärte, sein Klub fühle sich „in dieser Stadt sehr gut aufgehoben“. Er erinnerte daran, dass der Verein immer mehr Kindern ein sportliches Hinterland böte, sie somit „von Dämlichkeiten auf der Straße abhält“. Und Oberbürgermeister Jakobs gestand: „Mit dem SC Potsdam ist ein kleiner Traum von mir in Erfüllung gegangen. Als ich noch im Westen arbeitete, habe ich immer dafür gefochten, dass Sportvereine auch Jugendarbeit übernehmen. Das schien damals nicht zu gehen. In Potsdam aber kamen Peter Rieger und Peter Schäperkötter mit vielen Ideen, überwanden anfänglich auch eine gewisse Skepsis – und aus ihrem Vorhaben wurde eine Zusammenfassung von Sport und Jugendhilfe, die inzwischen eine Institution ist.“ Immerhin sei der SCP als deutschlandweit einziger Sportverein auch anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. „Dank seiner zahlreichen Veranstaltungen und seiner Stadtteilarbeit“, so Jakobs, „trägt er auch zur Lebensqualität in der Stadt bei.“ Viele Gratulanten gaben sich am Vormittag im Kirchsteigfeld die Klinke in die Hand, anschließend offerierte der Verein beim „Tag der offenen Tür“ seine zahlreichen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Und am Abend stand eine große Party mit den Jugendlichen und viel Musik auf dem Programm.
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