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Landeshauptstadt: Eine Frage des Stils

Markenrechtsverletzung: Hamburger „stilwerk“ mahnte Potsdamer „stilfabrik“ ab

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Innenstadt - Goliath schlägt David. Das Design-Kaufhaus „Stilwerk“ mit seinen vier Dependancen in Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Stuttgart setzte sich gegen die Potsdamer Stilfabrik durch. Nur noch bis zum 15. April darf die einstige Möbelfabrik in der Posthofstraße den Namen „Stilfabrik“ führen. Danach müssten die Schriftzüge an der Stirnseite des Backsteinbaus sowie auf Taxen, Transport- und Privatfahrzeugen entfernt und die Homepage im Internet abgeschaltet sein. Darauf hätten sich die Rechtsanwälte beider Seiten geeinigt, sagte Wolfgang Abel, Inhaber des unter dem Namen Stilfabrik firmierenden Fabrikgebäudes, in dem sich auf insgesamt 1000 Quadratmetern neben einem Lifestyle-Möbelhaus auch ein Raum- sowie ein Badausstatter und ein Schönheitssalon eingemietet haben. Die Namensänderung reiße ein „ganz schönes Loch“ ins Budget, sagte Abel.

Bereits 2003 habe er sich beim Deutschen Patentamt in München das Markenrecht für die Wort- und Bildmarke „Stilfabrik“ eintragen lassen. „Damals verstrich die Einspruchsfrist von drei Monaten ohne Reaktion“ von irgendeiner Seite, so Abel. Erst im Mai 2006 mit Eröffnung der Fabrik wurde die Marke öffentlich. Name, Schriftzug und auch die rote Farbe im Logo sind ähnlich zu den Signets des bereits 1996 mit Hauptsitz in Hamburg gegründeten Stilwerks. Seine Marke, das betont der Inhaber der Stilfabrik, sei aber „wirklich nicht daran angelehnt“.

Das Hamburger Unternehmen aber sah sehr wohl im Potsdamer Logo „eine Verletzung der bestehenden Markenrechte der stilwerk GmbH“ und schickte im Februar dieses Jahres eine Abmahnung nach Potsdam, mit der Aufforderung, den Namen „Stilfabrik“ zu löschen. Man einigte sich außergerichtlich. Ein Streit vor Gericht wäre noch teurer geworden, so der Noch-Stilfabrik-Inhaber. Inzwischen hat Abel aus der Not eine Tugend gemacht und auf seiner Internetseite www.stilfabrik.com zur Namenssuche aufgerufen. Nach eigenem Bekunden seien bereits über 60 Vorschläge bei ihm eingegangen. Wie die „Fabrik ohne Namen“ künftig heißen solle, werde „im dreiköpfigen Team entschieden“. In jedem Fall aber werde der Schriftzug schwarz-weiß. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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