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Vorfreude auf den Sommer. Chantal Laboureur, Außenangreiferin des Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam, wechselt nach dem heutigen Saisonabschluss vom Spiel in der Halle zum Spiel auf Sand.

© Jan Kuppert

Sport: Eine für beides

Die SC-Volleyballerin Chantal Laboureur freut sich nach dem Klassenerhalt auf die Beach-Saison

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Ein Stichwort reicht und bei Chantal Laboureur ist die Vorfreude geweckt. Das Stichwort lautet: Beach. Für die 21-jährige Außenangreifern des Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam ist das Spiel auf Sand die zweite sportliche Leidenschaft, bei der sie es in jungen Jahren schon sehr weit gebracht hat. Die Meriten nacheinander aufzulisten bereitet ihr keine Mühe. Sie war U 18-Europameisterin, U 19- Weltmeisterin und im vergangenen Jahr gemeinsam mit der in der Halle für den Köpenicker SC spielenden Victoria Bieneck Vierte bei den U 21-Welttitelkämpfen. Überdies erspielte sie sich im vergangenen Jahr in Timmendorfer Strand gemeinsam mit Claudia Lehmann bei den Deutschen Meisterschaften einen beachtlichen fünften Platz. „Ich habe schon viel erreicht und noch viel vor“, erzählte die in Friedrichshafen geborene Medizin-Studentin, die vor einigen Jahren allein nach Berlin kam, sich dem dortigen VC Olympia anschloss und dadurch quasi einen Schnellkurs in Sachen Erwachsenwerden hinlegen musste.

Mittlerweile gilt sie deutschlandweit als eine der Spitzen-Volleyballerinnen, die einer perfekten Symbiose aus Hallen- und Beachspielerin sehr nahe kommt. Chantal Laboureur ist eine für beides und im Alltag immer auch eine Meisterin des Zeitmanagements. „Ich frage mich manchmal, wie sie alles unter einen Hut bekommt“, wundert sich Thomas Dörfler, der Teammanager der Potsdamer Bundesliga-Volleyballerinnen. Oft steht sie morgens in ihrer Wohnung in Berlin-Hohenschönhausen auf, trainiert in der Hauptstadt, setzt sich anschließend in der Charité in eine Vorlesung und kommt dann erst raus nach Potsdam zum Mannschaftstraining des hiesigen Bundesligisten, der sich auch im zweiten Jahr in der höchsten Spielklasse behaupten konnte und heute Abend ab 18 Uhr mit einem Auswärtsspiel beim USC Münster die aktuelle Saison beendet.

Chantal Laboureur hat daran erheblichen Anteil. Jüngst erst bot sie beim 3:1 über Wiesbaden eine famose Leistung und wurde als wertvollste Spielerin des Gastgebers geehrt. „Ich freue mich immer über derartige Wertschätzungen und kann das einzuordnen. Wirklich wichtig ist allerdings das Gemeinschaftswerk. Was wir zuletzt in diesem Zusammenhang erreicht und wie wir uns weiterentwickelt haben, macht uns stolz“, sagt die Frau mit dem ungewöhnlichen Namen französischen Ursprungs.

Nach der am Sonntag stattfindenden Saison-Abschlussfeier vollzieht sich ein nahtloser Übergang hin zum Spiel auf Sand. Chantal Laboureur hatte bereits über Ostern den Rhythmus aufgenommen und sich in einem Trainingslager fit gemacht. Die diesjährige nationale Tour mit Turnieren in Münster, Hamburg, auf Norderney, in Heidelberg, Leipzig, St. Peter-Ording und Essen beginnt in drei Wochen und endet wie gewohnt am letzten August-Wochenende mit den Deutschen Meisterschaften. Bei den zwei Wochen zuvor im norwegischen Kristiansand stattfindenden Europameisterschaften wird die Allrounderin noch nicht ans Netz treten. „Das kommt zu früh“, sagt sie und stimmt sich gemeinsam mit ihrer Hamburger Beach-Partnerin Christine Aulenbrock demnächst auf die Teilnahme an der U 23-Weltmeisterschaft ein. Dort wollen beide um eine Medaille mitspielen.

Mit dem SC Potsdam hat sich die Außenangreiferin mittlerweile mündlich auf einen Verbleib verständigt. Der Wohlfühlfaktor im Team sei groß, merkt sie ausdrücklich an und fährt fort, dass sie den hiesigen Bundesligisten noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung sieht.

Thomas Gantz

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