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Landeshauptstadt: Eine ganz Gästeschar wurde vom „Giganten“ satt

Der Wandel eines verwilderten Kleingartens am Berghang

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Der Wandel eines verwilderten Kleingartens am Berghang Auch in diesem Jahr wollen Helga Paul und Arndt Schüchner wieder solch riesige Kohlrabis ernten wie auf dem Foto zu sehen. Das Prachtexemplar hatte 73 cm Umfang, was dem Sortennamen „Gigant“ alle Ehre macht. Es war keineswegs holzig. Das bestätigten die Gäste, die das Paar zum Kohlrabiessen eingeladen hatte. Nicht umsonst trägt der „Gigant“ den Beinamen Schmelzkohlrabi. Er lässt sich auch lange Zeit lagern, so dass Arndt Schüchner noch im April Exemplare aus dem Keller auf den Mittagstisch bringen konnte. Er hatte die Pflanzen aus der Maiaussaat in das Erdbeerbeet gesetzt, das zu diesem Zweck um eine Reihe ausgedünnt wurde. Als Pflanzabstand für den „Giganten“ empfiehlt er mindestens 60 mal 60 cm. Helga Paul (62) und Arndt Schüchner (64), beide sind Diplomlandwirte, lieben frisches Gemüse. Auf ihrer Parzelle haben sie 14 Beete angelegt, Schwarzwurzeln in den Boden gebracht, auch Mangold wird neben Bohnen, Tomaten, Zwiebeln reifen. Nur auf Porree verzichten sie, denn er wird stark von der Porreefliege befallen - chemische Pflanzenschutzmittel sind für die beiden Tabu. Die beiden Lebensgefährten haben, obwohl sie seit ihrer Kindheit in und mit Gärten leben, die Parzelle im Kleingartenverein „Bergauf“ erst mit ihrem Eintritt in den beruflichen Ruhestand übernommen. Im März 2001 fanden sie Laube und Bodenfläche in einem äußerst schlechten Zustand. Zwei riesige Knöterichbüsche überwucherten die Laube und drohten zwei alte Apfelbäume zu ersticken. Um den Laubeneingang zu erreichen, musste sich der 1,95 Meter lange Schüchner tief bücken. Den Garten komplett abzuräumen, wäre der einfachere Weg gewesen. Doch das Paar erhielt die vor 67 Jahren gebaute Laube, sanierte und renovierte sie. Da schwang auch Achtung vor den Altvorderen mit, denn Helga Pauls Großvater Eduard Flügge zählte 1936 zu den Spartengründern. Selbst der gerodete Knöterich machte sich noch nützlich. Er wurde zu einem neun Kubikmeter fassenden Hochbeet aufgeschichtet, auf dem schon bald Dahlien und Astern blühten. Bereits im Herbst konnte es eingeebnet und in das Gemüseland einbezogen werden. „15 bis 20 Jahre“, hoffen die beiden, „möchten wir noch rüstig bleiben und unseren Kleingarten mit Freude nutzen.“ E. Hoh

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