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Landeshauptstadt: „Eine harte Geschichte“

Grundsteinlegung für Ventehalle am Sonnabend: Kritik am Küchenanbau

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Berliner Vorstadt - Das Warnsystem des Bauausschusses für potenzielle Bausünden hat angeschlagen – allerdings in diesem Fall zu spät. In Reaktion auf ursprünglich überdimensionierte Baupläne in der Lennéstraße 44 lässt sich der Bauausschuss regelmäßig über strittig erscheinende Bauanträge und Bauvoranträge informieren. Als „eine harte Geschichte“ empfand nun am vergangenen Dienstagabend Saskia Hüneke (Bündnisgrüne) die gezeigten Visualisierungen eines modernen Küchenanbaus für die wieder zu errichtende Ventehalle als Teil der Matrosenstation Kongsnaes an der Schwanenallee in der Berliner Vorstadt. Die Ventehalle, norwegisch für Empfangshalle, wird von dem Berliner Juwelier Michael Linckersdorff nach dem historischen Vorbild wiedererrichtet. Das Original war in den letzten Kriegstagen 1945 zerstört worden. Da das Holzhaus im Drachenstil als Restaurant mit „märkisch- norwegischer Küche“ genutzt werden soll, will Linckersdorff nebenan einen Küchenbau in moderner Gestalt errichten lassen – für Saskia Hüneke ein Fall für den in Gründung befindlichen Gestaltungsrat. „Ein Urteil der berufenen Leute wäre mir wichtig“, so die Stadtverordnete. Der Gestaltungsrat soll die Stadt bei bedeutenden architektonischen und städtebaulichen Problemen beraten.

„Zu spät“, reagierte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) auf Hünekes Anliegen: „Am kommenden Sonnabend ist bereits die Grundsteinlegung.“ Allenfalls sei „eine nachträgliche Befassung möglich“, sagte Klipp. Er selbst sei „zufrieden mit dem Entwurf“, ein moderner Anbau mit Holzverschalung.

Wenig auszusetzen haben die Ausschussmitglieder gegen die Pläne für den Ausbau eines großen Kasernengebäudes an der Graf-von-Schwerin-Straße in den Roten Kasernen. Der Bau soll für das Shanghai Business Center hergerichtet werden, wie Stadtplanungschef Andreas Goetzmann berichtete. Mögliche denkmalschutzrechtliche Probleme scheinen ausgeräumt zu sein. Die Zeit dafür war vorhanden: Bereits 2006 war das Shanghai Business Center von Oberbürgermeister Jann Jakobs als „internationaler Ansiedlungserfolg“ verkündet worden.

Als „ein wunderbares Vorhaben“ bezeichnete Klipp die Sanierungsabsichten für die Holländerhäuser in der Kurfürstenstraße 11 und 12. Auf der Expo-Real in München noch „wie Sauerbier“ angeboten, gelinge nun die Sanierung der Schmuckstücke im Holländischen Viertel samt Errichtung eines kleinen Neubaus im rückwärtigen Bereich.

Einen Bauantrag und -voranfragen liegen den Ausführungen Goetzmanns zufolge für das stationäre Hospiz auf Hermannswerder vor, das mithilfe von Spenden für eine Million Euro errichtet werden soll. Es handelt sich um einen eingeschossigen Bau mit Zimmerterrassen zum Wasser. Weiter in der Planung sind den Ausführungen zufolge eine größere Reihenhaus-Siedlung der Hanseatischen Immobilien Treuhand (HIT) an der Viereckremise, mit Reihenhäusern des Typs „Glücksburg“ und „Triomvirat“. gb

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