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Homepage: „Eine harte Schule“

Uni-Vize Thomas Grünewald zum Master-NC

Stand:

Herr Dr. Grünewald, es gibt Kritik an den geplanten Zugangsbeschränkungen für das Masterstudium an der Potsdamer Uni. Vor allem auch, weil der Bachelor–Abschluss nicht als vollständiger Studiengang angesehen wird.

Dem ist aber nicht so. Die Bachelors sind fit für einen Job auf dem Arbeitsmarkt. Viele Arbeitgeber bestätigen dies. Denn auch sie erkennen inzwischen an, dass das Studium an deutschen Hochschulen anders geworden ist. Für den Arbeitsmarkt relevante Schlüsselkompetenzen nehmen einen großen Teil des Bachelor-Studiums ein, neben dem Fachstudium. Und das, obwohl das Bachelor-Studium zumeist nach drei Jahren abgeschlossen ist. Wie das geht? Durch konzentrierte und strukturierte Curricula. Zugegeben: Eine harte Schule für viele.

Das Masterstudium soll den Begabten vorbehalten sein?

Nach dem Bachelor kann gewählt werden: Erst mal in den Job und später ins Masterstudium. Oder umgekehrt. Klar ist: Ein Masterstudium ist nicht einfach das Hauptstudium zu einem Grundstudium namens Bachelor. Das Masterstudium ergänzt ein Bachelorstudium, sei es disziplinär: etwa Physik-Bachelor, danach Physik-Master oder interdisziplinär: etwa Biologie-Bachelor, danach Bioinformatik-Master. Es ist ein Missverständnis, dass es vom Bachelor nahtlos in den Master übergeht. Wenn die Architekten des Europäischen Hochschulraums das gewollt hätten: Welchen Sinn hätte dann überhaupt die Stufung und welchen Sinn hätten die zwei Abschlüsse? Oder welchen Sinn machten dann die neu geschaffenen flexiblen Kombinationsmöglichkeiten, die Zukunftschancen eröffnen, die es früher so nicht gab?

Studierendenvertreter werfen der Uni vor, vom Masterstudium abschrecken zu wollen.

Das macht keinen Sinn. Jeder weiß doch, dass alle staatlichen Hochschulen nach der Zahl ihrer Studierenden und der Zahl ihrer Abschlüsse finanziert werden. Die Zugangsregeln für den Master sollen sicherstellen, dass Eignung, Begabung und Motivation für das gewählte Studium stimmen. Schließlich kommen die Bewerber aus unterschiedlichen Bachelor-Studiengängen und von verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland. Fairness und Vergleichbarkeit gebieten Auswahlregeln. Das soll den Studienerfolg sichern und Fehlentscheidungen bei der Studienwahl vermeiden. So empfehlen es die Bologna-Dokumente, die Kultusministerkonferenz und nicht zuletzt das brandenburgische Hochschulgesetz. Und so will es die Universität Potsdam regeln.

Die Potsdamer Uni ist auf dem Gebiet Vorreiter. Bislang sind bundesweit gerade mal 30 Prozent der Studierenden in den neuen Studiengängen eingeschrieben.

Die Universität Potsdam hat ihre Studiengänge früh und konsequent auf das System der europäischen Abschlüsse umgestellt. Daher zählt sie jetzt zu den ersten Hochschulen, die den Zugang zum Masterstudium regeln müssen. Wo für die Berufsausübung das Masterstudium obligatorisch ist, wie bei den Lehrerinnen und Lehrern, wird es außer dem bestandenen Bachelor-Abschluss keine weiteren Zugangsregeln für das Masterstudium geben. Die Universität Potsdam wird durch eine flexible Kapazitätsplanung sicherstellen, dass alle begabten Bewerberinnen und Bewerber einen Platz im Masterstudium erhalten. Exzellente Absolventinnen und Absolventen sind unsere Leidenschaft.

Fragen von Jan Kixmüller

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