
© Manfred Thomas
Von Michael Meyer: „Eine Herzensangelegenheit“
Christopher Kolm empfängt am Samstag mit dem SV Babelsberg 03 seinen Ex-Verein Oberneuland
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Christopher Kolm freut sich schon auf den FC Oberneuland aus dem gleichnamigen Bremer Stadtteil. „Ich habe dort noch viele Freunde, mit denen ich im vergangenen Jahr viel Spaß hatte“, sagt der Fußballer des SV Babelsberg 03 vor dem Gastspiel des Regionalliga-Aufsteigers am Samstag ab 14 Uhr beim Spitzenreiter SVB. „Dann will ich mit Babelsberg den sechsten Saisonsieg. Ein Spaziergang wird das für uns aber nicht werden.“ Der FCO gewann gestern daheim vor 180 Zuschauern – unter ihnen Nulldrei-Trainer Dietmar Demuth – sein Nachholspiel gegen den Chemnitzer FC durch ein Kilicaslan-Tor (40.) mit 1:0 (1:0).
Kolm weiß, wovon er spricht: Im Sommer kam der Linksfuß nach einem Jahr beim FC Oberneuland, mit dem er aus der Oberliga Nord in die Regionalliga aufstieg, zu Nulldrei. „In Bremen konnten wir uns nicht über einen neuen Vertrag einigen. Babelsberg hatte auch schon angeklopft, und hier habe ich die besseren Perspektiven für mich gesehen“, erzählt der 1,85-Meter-Mann, der in seiner Heimatstadt Celle beim MTV mit dem Kicken begann, dann für TuS Celle kickte und ab 1999 sieben Jahre für die Jugend und Amateur-Mannschaft des VfL Wolfsburg spielte, ehe er 2006/07 für den SV Wilhelmshaven in 26 Regionalliga-Spielen zweimal traf.
Beim SVB 03 konnte sich der schnelle, kopfballstarke 25-Jährige auf Anhieb in die Stammelf spielen. Nur in der Auftaktpartie daheim gegen Lübeck (1:0) musste er eine Viertelstunde vorm Abpfiff vom Platz, alle weiteren Meisterschaftsbegegnungen spielte er durch. „Ich bin zufrieden. Es läuft ganz gut für mich“, bestätigt Kolm, der kürzlich ein Fußball-Management-Fernstudium begann. „Ich spüre das Vertrauen unseres Trainers, das ich in jedem Spiel bestätigen will. Dafür gebe ich auch im Training immer Gas“, meint Kolm, der vom englischen Fußball schwärmt. Was nicht so sehr daran liegt, dass sein aus Jamaika stammender Vater in London und eine seiner drei Schwestern in Newcastle lebt. „Da wird offensiv schnell nach vorn gespielt“, erklärt der Nulldreier, der vor einem Jahr auch kurz probierte, im englischen Fußball Fuß zu fassen. „Mir fehlten aber die richtigen Gesprächspartner dafür“, erinnert er sich.
Von Haus aus ist der einstige 16-fache U17- bis U20-DFB-Auswahlkicker Offensivspieler. „Ich habe immer links vorn oder links außen gespielt, in Wolfsburg auch mal als Mittelstürmer“, erzählt er. Mit seiner jetzigen Aufgabe links in der Babelsberger Abwehrkette habe er aber keine Probleme – im Gegenteil. „Mir gefällt diese Position sogar, denn von hier aus habe ich das Spiel vor mir und die Gegner nicht im Rücken. Ich kann freier aufspielen, auf der Außenbahn auch nach vorn gehen und meine Torgefährlichkeit ausspielen“, meint Christoper Kolm.
Wichtig sei vor allem aber, dass kein Gegentor kassiert wird. „Natürlich wissen wir alle, dass wir uns spielerisch noch steigern müssen“, sagt der Neu-Nulldreier. „Aber so lange hinten die Null steht, haben wir erst einmal einen Punkt sicher.“ Das ist auch Ziel am Samstag gegen die Oberneuländer, bei denen vor allem Francky Sembolo und Erkan Kilicaslan zu beachten seien, sagt Christopher Kolm, und: „Dieses Spiel jetzt wird wegen meiner Freunde dort auch eine Herzensangelegenheit für mich.“
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