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Landeshauptstadt: Eine Insel für alle

Näthe gegen Eintritt auf der Freundschaftsinsel, obwohl „einiges leichter wäre“

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Für die Gärtner, ganz besonders für die mit der Freundschaftsinsel verbundenen, ist Staudenprofessor Karl Foerster selbst posthum noch eine Institution. Doch man kann auch einer Institution manchmal widersprechen und Inselgärtner Jörg Näthe wagt es nun schon seit Jahren. Foerster war der Meinung, dass etwas, für das die Leute nichts zahlen müssen, ihnen auch nichts wert sei. Inselgärtner Jörg Näthe plädiert jedoch nicht erst seit der Diskussion um das Parkeintrittsgeld für Sanssouci für einen kostenlosen Inselbesuch und ist der Ansicht, dass die Freundschaftsinsel auch ohne einen Obolus von den meisten als Kleinod geachtet und geliebt wird.

„Für mich wäre es sicher einfacher, wenn ein Besuch der Freundschaftsinsel Geld kosten würde“, sagt er. Dann hätte er wahrscheinlich nur noch die Freunde der Insel zu Gast und nicht die vielen Camper, die das Grün mit einem Müllplatz verwechseln. Leider fänden es vor allem die jungen Leute cool, überall ihren Unrat zu hinterlassen. Sie verwechselten pfleglichen Umgang mit Gemeinschaftseigentum immer wieder mit Spießigkeit. Anderseits müsste bei Eintrittskosten dann wie im Britzer Garten in Berlin auch ständig etwas Neues geboten werden und die Pflege der Anlagen perfekt sein. Jetzt sei manches schon gar nicht mehr ohne die Hilfe des Freundschaftsinselvereins, der unter anderem auch zu Pflegeeinsätzen herangezogen wird, zu bewältigen.

Die Idee, für die Freundschaftsinsel Eintritt zu nehmen, ist jedoch nicht neu und schon einmal durchgeprüft worden. Das geschah 2001 zur Bundesgartenschau. „Da war bereits von Drehkreuzen und Eintrittsgeldern die Rede“, erinnert sich Näthe. Wenn überhaupt, meint er, dann wäre das damals der richtige Zeitpunkt für einen Parkeintritt gewesen. Eintritt zu nehmen wurde aber verworfen, weil die Unkosten wohl höher gewesen wären als der Gewinn. Aktuell hält Näthe Eintrittsgeld für ungerechtfertigt. Die Insel nachts abzuschließen habe sich aber bewährt. Es sei die einzig richtige Alternative zum zunehmenden Vandalismus gewesen.

Auch am vergangenen Wochenende war die Insel nicht nur durch die Interessenten am Staudenbasar gut besucht, die große Wiese glich einem Familientreff mit all seinen Freuden und unrühmlichen Hinterlassenschaften. „Zum Säubern der Wiese muss ich meine Gärtner einsetzen, die so schon ihre Aufgaben kaum schaffen“, klagt Näthe. Der Staudenbasar war jedoch bei dem schönen Wetter ein Lichtblick. Diesmal hatte sich die Deutsche Fuchsiengesellschaft mit ihren Angeboten zu den Traditionsstaudengärtner gesellt und eine Bio-Rosengärtnerei aus der Uckermark bot die duftende Königin der Blumen an. dif

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