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Homepage: Eine Million für die Quantenphysik

Potsdamer Juniorprofessor Jens Eisert gewinnt Förderpreis

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Potsdamer Juniorprofessor Jens Eisert gewinnt Förderpreis Nachdem der Geowissenschaftler Manfred Strecker in diesem Jahr bereits den Leibniz-Preis erhalten hat, kann die Universität Potsdam nun einen weiteren preisgekrönten Wissenschaftler präsentieren: Der Physiker Jens Eisert erhielt kürzlich den mit 1,25 Millionen Euro dotierten European Young Investigator Research Award (EURYI). Seit Dezember des vergangenen Jahres arbeitet der 33-Jährige als Juniorprofessor für Quanteninformation an der Universität Potsdam. Allerdings ist fraglich, ob der viel versprechende Nachwuchswissenschaftler hier bleiben wird. „Momentan deutet alles daraufhin, dass ich am renommierten englischen Imperial College of Science, Technology and Medicine forschen werde“, so der Preisträger. Für den Wissenschaftler seien für die Wahl des Arbeitsplatzes die Fokussierung auf das Gebiet der Quanteninformationsverarbeitung und auch die Möglichkeit einer langfristigen Forschungstätigkeit an einem anerkannten Institut von entscheidender Bedeutung. Und gerade Letzteres sei in Deutschland schwierig. Auch nach Meinung seines ehemaligen Doktorvaters, Martin Wilkens, weist das jetzige Modell der Juniorprofessur ein entscheidendes Defizit auf: „Momentan wird Wissenschaftlern mit herausragenden Leistungen keine Option für eine dauerhafte Professur gegeben.“ Der Physiker hofft jedoch, dass die Universität Potsdam seinem einstigen Schützling ein attraktives Angebot unterbreiten wird. „Wir können es uns nicht leisten, dass uns ein so exzellenter Wissenschaftler verlässt“, meint Wilkens. Den in Ludwigshafen geborenen Jens Eisert freut es besonders, dass er der einzige Physiktheoretiker ist, der die Auszeichnung erhalten hat. Mit dem Preisgeld wird er eine Nachwuchsforschergruppe mit drei Assistentenstellen aufbauen und leiten. Die Verwendung des Geldes sei streng vorgeschrieben. „Schnelle Sportwagen kann ich mir davon nicht kaufen“, scherzt er. Seinen Erfolg führt der Juniorprofessor nicht allein auf seine Begabung zurück: „Letztlich war es auch viel Arbeit, Fleiß und Disziplin.“ In den nächsten fünf Jahren will der Physiker theoretische Kenntnisse der Quantenphysik in Anwendungen umsetzen. Unter anderem wird er sich mit dem Einsatz von Atomen, Ionen und Photonen für informationsverarbeitende Prozesse beschäftigen. „Es könnte eine völlig neue Generation von Computern entstehen“, begeistert er sich. Auch die Herabsetzung der so genannten Beugungsbegrenzung - der maximalen Auflösungsgrenze an Lichtmikroskopen - ist eine Fragestellung, die ihn interessiert. Mit Hilfe der Quantenphysik könnte es in Zukunft möglich werden, Objekte, die enger als 200 Nanometer beieinander liegen, scharf abzubilden. Den EURYI-Preis erhielt Eisert Ende August in Stockholm vom derzeitigen Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor Ernst-Ludwig Winnacker. Die Auszeichnung soll den Karriereweg junger Nachwuchswissenschaftler unterstützen und zugleich die Attraktivität des europäischen Forschungsraums im internationalen Wettbewerb erhöhen. Der Förderpreis wurde erstmals von einer Vereinigung europäischer Forschungsorganisationen vergeben. Auch künftig sollen jedes Jahr 25 junge Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen prämiert werden, sofern sie in Europa forschen. Mandy Schneider

Mandy Schneider

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